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Eröffnung: Freitag, 27. Juni ab 18 Uhr

Seit den achtziger Jahren gibt es in den Arbeiten von Siegfried Anzinger ein Wechselspiel zwischen Öl- und Leimfarbe und eine thematische Gegensteuerung gegen den Eigencharakter dieser Farben. Während die dekorative Qualität der Leimfarbe Anzinger eher thematisch Ernsthaftes und Existentielles ermöglicht hat, hat ihn die tiefschichtig spiegelnde Ölfarbe meist dazu provoziert, dem Haptischen, Virtuosen und Theatralischen, das sie nahe legt, mit Leichtigkeit, Verspieltheit, Humor und Groteske und allem, was ölige Pathetik herunterspielt, zu begegnen. Nach vielen großen Leimfarbbildern hat Anzinger wieder einmal das kleine konzentrierte Format, das Kurzpassspiel gereizt. Seine Fragestellung war „Was hast du mir noch zu bieten?“, mit der er sich an die Leinwände rangemacht hat; wie bei einem Schachspiel mit sich selbst. Für so eine Herangehensweise war das Format des Bozzetto, der kleinformatigen Ölstudie, genau das richtige. Das Fragmentarische der Bozzetti, ihr Charakter kleiner Entwurfsmodelle, gemalt im Hinblick auf Späteres, Größeres oder „Eigentlicheres“ hat ihm die Freiheiten verschafft, die hier zu sehen sind. Vielleicht entwickeln sich von hier aus Großformate, die diese Freistellungen weiterführen.

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Siegfried Anzinger