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Helles, glänzendes Licht, das sich im Wasser sammelt, blaue, diesige Himmel, die sich in den Seen spiegeln, ein Grün, Pflanzenformen, Gesträuch, Geäst, das die Wasserflächen überlagert, unterschlingt, vom Wasser reflektiert wird, sich im Wasser bricht – oben und unten, außen und innen. Die Zeit und ihr Fluß durchdringen sich in vielschichtigen, durchlässigen, diaphanen Bildgebilden. Die Welt ist da, und in der Malerei wird aus dem (unscheinbaren) Kontinuum der materiellen Welt ein dort verwurzelter Anblick, in dem sich Sehen und Gesehenwerden verschränken.

Silke Leverkühnes Gemälde gehen dem singulären Status des Bildes nach. Auf mehreren Ebenen halten sie genau seine rätselhafte Mitte zwischen Tatsächlichkeit und luftiger Unbestimmtheit und wir sehen das eine im anderen und wechselseitiger Osmose. Aus dem Material, der Farbe, den Materialien, seinen Qualitäten, dem Festen, dem Flüssigen, dem Harten, dem Transparenten, dem Stumpfen, dem Opaken und der gleichzeitigen Irritation der Substantialität bilden sich changierende Bezüge, gestaffelte Strukturen, ihre Durchkreuzung, ihr Oszillieren zwischen den Polen.

Unter den Bedingungen des Mediums entfaltet sich die Matrix ihrer Bilder, ihr komplexes Geflecht von Zuordnungen, von Kontrasten und Verschiebungen. Ein Prozeß, der sowohl verknüpfende, konzentrierende als auch zerstreuende, auflösende Bewegung ist - ein Kippspiel, das Wahrnehmen, Vorstellen, Erkennen, Imaginieren ineinanderfallen läßt. Die Figuration und ihr Dementi antworten dem Fließen, dem Flirren von Wasser und Licht. Diese gegenläufige Modellierung ergibt – von Bild zu Bild - ein Kaleidoskop wechselnder Muster, Kaskaden und Fächer von Sichtweisen, ein Ineinander und eine Mobilisierung des Bildgegenstands, der dann unvorhersehbares Wahrnehmen und Vorstellen in Gang setzt, die Erfahrbarkeit der Welt in ihrer unausschöpfbaren Fülle als Sinn auf unsere Sinne treffen läßt. (Dorothée Bauerle-Willert)

Wir zeigen in der zweiten Ausstellung der Künstlerin in unserer Galerie neben den großformatigen Wasserlandschaften mehrere kleine Stilleben, die die Auseinandersetzung der Malerin mit Bedingungen des Lichtes und daraus folgend dem Erscheinen der Dinge einen weiteren Aspekt hinzufügen.

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Silke Leverkühne: Seestücke und mehr