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In ihrer dritten Einzelausstellung in unserer Galerie entwirft die deutsche Künstlerin Silke Schatz (*1967) ein aktuelles Portrait der tschechischen Stadt Terezín. Das “Vorzeigelager” der Nazis und Ghetto Theresienstadt (1941-45), heute Terezín, bildet die Grundlage ihrer neuen Arbeiten.

Die Ausstellung zeigt Zeichnungen, Fotomontagen und eine raumfüllende Skulptur. In der Zeichnung Terezín I, 2005 liegt dem abstrahierten Aufriss der heutigen Stadt der Grundriss des Ghettos zugrunde. Die begehbare Skulptur extraterrestrial, 2005 ist ein hölzernes Plateau, das den sternförmigen Grundriss der historischen Festungsstadt Terezín abbildet und auf dem sich überdimensioniert der zentrale Hauptplatz des Ortes erstreckt, eine Fotomontage auf Graupappe bildet das Karree des Platzes nach.

Was bedeutet der Widerspruch unter unmenschlichsten Bedingungen kulturell aktiv zu sein, wie es im Ghetto Theresienstadt, wie in keinem anderen Lager möglich war, und was bedeutet die Tatsache, dass Terezín heute wieder bewohnt ist? “…, weil das Ghetto in seiner gewissermaßen futuristischen Verformung des gesellschaftlichen Lebens für mich den Charakter des irrealen behielt,…” (W.G.Sebald) W.G. Sebalds Protagonist Austerlitz spricht vom “extraterritorialen Ort”, die Assoziation extraterrestrial (engl.: außerirdisch), liegt Nahe und ergibt ein markantes Bild. Theresienstadt-Terezín scheint wie ein außerirdischer Stern, geradezu phobisch, geeignet zum Verdrängen.

Pressetext

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Silke Schatz - Terezin 2005