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Eröffnung: 26. März 2009, 19 Uhr

Der Frankfurter Kunstverein zeigt gemeinsam mit dem Kunstverein Hannover die erste umfassende Einzelausstellung des dänischen Künstlers Simon Dybbroe Møller (*1976, Århus) in Deutschland. Møller studierte an der Städelschule in Frankfurt am Main und lebt zurzeit in Berlin.

Møller verbindet in seinen Arbeiten visuelle Zirkelschlüsse mit den Parametern eines modernistischen Form- und Ideenvokabulars. Dabei beschwört er in seinen Installationen, Fotografien und Filmen eine scheinbar verblüffende Präzision im Zufälligen herauf und verleiht durch Transformation, Manipulation oder Spiegelung dem vermeintlich Logischen eine mystische Aura. Er bedient sich vielfältigen künstlerischen Vorbildern aus Minimal Art und Konzeptkunst sowie aus modernem Design und verbindet diese mit aktuellen popkulturellen Referenzen. Die Logik und Klarheit, welche diesen Referenzen zugrunde liegen, werden in Simon Møllers Arbeiten immer wieder aufs Neue in ihr Gegenteil verkehrt und ihre Anfälligkeit für Aura und Wirkung treten in den Vordergrund.

In einer Dia-Installation, die Møller für die Ausstellung im Frankfurter Kunstverein entwickelt hat, begegnet der Betrachter Dan Flavins bekannten Lichtinstallationen in Form der Abbildung ihrer Spiegelungen auf Museums- und Galerieböden. So ist ein „Widerhall“ der Moderne im Raum zu spüren – allerdings nicht als formale oder analytische Auseinandersetzung, sondern vielmehr als Bild, das sich auf der Netzhaut eines kollektiven Kulturgedächtnisses eingebrannt hat. Neben dieser „minimalen“ Lichtinstallation wird der Raum durch einen Sound bespielt, der auf dem Song „Dein ist mein ganzes Herz“ (Richard Tauber, 1930) basiert, dessen Partitur in spiegelverkehrtem Abdruck einem Streicherquartett zum Einspielen vorgelegt wurde.

Eine zweite, neue Arbeit, die Møller für die Frankfurter Ausstellung entwickelt hat, basiert auf dem chinesischen Legespiel „Tangram“. So setzt sich seine Mobile-artige Skulptur aus sieben geometrischen Formen zusammen, deren mannigfaltige Kombinationsmöglichkeiten immer neue abstrakte sowie figurative Bilder erzeugen. Møller lässt die Bausteine dieses Geduldspiels großformatig in spiegelndem Metall anfertigen, in dessen Oberfläche sich wiederum die aktuelle Raum-Betrachter-Situation reflektiert und visuell aufsplittert.

only in german

Simon Dybbroe Moller
"Appendix"
Kuratoren: Chus Martinez, Katja Schroeder

Stationen:
14.03.09 - 17.05.09 Kunstverein Hannover
27.03.09 - 31.05.09 Kunstverein Frankfurt