press release only in german

Die Ausstellung SOCIAL DESIGN befragt den Design-Begriff und verhandelt ihn ästhetisch als einen sozialen Auftrag.Eingeladen sind drei Künstler der jüngeren Generation, die mit sehr unterschiedlichen subversiven Strategien das Design gesellschaftlicher Einrichtung untersuchen.

Der Titel der Ausstellung ist einem der beteiligten Künstler entliehen. FOS / Thomas Poulsen (1971 geboren, lebt in Kopenhagen) überschreibt sein gesamtes künstlerisches Projekt der letzten Jahre mit „Social Design“. Er untersucht, wie der physische Raum durch gesellschaftliche Konstruktionen Bedeutung findet und wie sich das „Design“ dieses sozialen Raums öffnen lässt. Seine Arbeiten reichen von skulpturalen Werken und Installationen über Inneneinrichtungen und Kleidungsstücke bis hin zu Kooperationen, bspw. in einem Männerheim für Wohnungslose und Drogenabhängige in Kopenhagen. FOS versteht „Social Design“ als ein Kunstprojekt, das Kunst, Design und Architektur durch eine soziale Optik verbindet. Im Kunstverein steht ihm der gesamte Große Saal zu Verfügung.

Matthew Brannon, 1971 in den USA geboren und in New York lebend, lädt gerne befreundete Künstlerkollegen ein, die Plakate für seine Ausstellungen zu gestalten. Der Künstler wird so zum Auftraggeber in eigener Sache und tritt subversiv hinter diese zurück. Die Arbeiten, die Matthew Brannon im Kunstverein zeigen wird, sind von einer verführerischen formalen Eleganz: Poster, Textilarbeiten, Wandbilder aus Vinyl mit ornamentaler Zeichensprache. Deren Eindeutigkeit wird aber zugleich torpediert von Titeln, Motiven, Auslassungen. Matthew Brannon spielt mit Ambivalenzen, mit Kritik und Selbstzweifel, mit der Werteskala des Kunstsystems (ist das Kunst oder Design?) und den Krisen des Selbstbewusstseins.

Die dritte Position in der Ausstellung, die Arbeiten der finnischen Künstlerin Laura Horelli (1976 geboren, lebt in Berlin) beschäftigen sich mit Beziehungsformen im öffentlichen Raum und ihrer medialen Vermittlung bzw. Vermittelbarkeit. Laura Horelli studierte in Helsinki und an der Frankfurter Städelschule und war 2005 im Nordischen Pavillon der Biennale in Venedig vertreten. Für ihre Arbeit „In complete Picture - Discover Japan“ (2004/2005), die u.a. im Kunstverein gezeigt wird, interviewte sie Japanerinnern zu einer Kampagne der staatlichen Eisenbahn in den 70er Jahren, die speziell junge Frauen zum Reisen animierte und nachhaltig auf die Entwicklung des Tourismus in Japan, aber auch auf die einer japanischen Frauenbewegung Einfluss hatte.

Pressetext

only in german

social design
Matthew Brannon, FOS , Laura Horelli