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Drei Künstler nehmen an der ersten Sommer-Ausstellung, „quartier“, teil. Elisabeth Corvey präsentiert großformatige Collagen aus Papier. Die Folkwang-Absolventin stellt seit 1987 ihre Arbeiten in namhaften Galerien, Museen und Kunstvereinen aus. Thomas Volkmann arbeitet seit 1984 als frei schaffender Künstler in Essen. Seine Schwerpunkte sind Malerei, Klanginstallationen & Objekte, Fotografie & Multiple Kunst. In der Ausstellung präsentiert er Klangcollagen. Axel Nohlen, Objektkünstler und Designer, zeigt „quadratische Dimensionen“ – ein Zusammenspiel von Bildskulptur, Möbelobjekt und Installation.

Idee dieser ersten Ausstellung ist, den Projektcharakter von Kunstwerken in den Mittelpunkt zu rücken. „quartier“ führt Werke ganz unterschiedlicher, künstlerischer Bereiche und Disziplinen zusammen und gibt ihnen mit einer einmaligen Ausstellungsinszenierung ein zeitlich begrenztes Quartier.

Großer Saal Dazu wird der „große Saal“ der Halle 12 komplett mit einem Raum aus weißem Stoff eingekleidet. Im Inneren dieses weißen Raums, der 23 Meter im Quadrat misst und circa fünf Meter hoch ist, werden die großformatigen Collagen von Elisabeth Corvey präsentiert.

Die Idee zu dieser Präsentation im „großen Saal“ der Halle 12 entstand im Nachgang der ersten Ausstellungsreihe: „Elisabeth Corvey: Collagen“, die im März 2005, Kokerei Zollverein, Salzlager, Palast der Projekte mit großem Besucherinteresse Station nahm. Mittels einer 30 Meter langen Traverse wurden hier die überdimensionalen Papier-Collagen wie riesige, prachtvolle Teppiche von der Decke abgehängt. Jedes einzelne Exponat wurde mit einer Lichtinstallation aus der Dunkelheit der Halle heraus individuell inszeniert.

An die Stelle dieser Hell-Dunkel-Dramartugie rückt nun die Leichtigkeit des Lichts und eine eher meditative Atmosphäre. Wurde zunächst ein poetisches Halbdunkel statt der sonst üblichen, weißen Ausstellungsszenerie in Galerien oder Museen geschaffen, erstrahlen die Werke in wenigen Wochen nun ganz im klaren, puren Weiß.

Arbeitsmaterial der Künstlerin sind ausschließlich Zeitschriften, insbesondere der „stern“ und andere Magazine, die ihre Aktualität und somit die Aufmerksamkeit der Leser verloren haben. Diesen Zeitschriften entreißt sie im wahrsten Sinne des Wortes, da sie weder Schere noch Messer verwendet, ihr bildnerisches Vokabular. So entstehen überwiegend überdimensionale Werke mit Maßen von bis zu zwei mal drei Metern und größer.

Thomas Volkmann kreiert Klangcollagen. Ihr Thema ist die Unberechenbarkeit der Zeit. Die Klänge wurden mit analogen Modular-Synthesizern erzeugt und im Metamatic-Studio (Andreas Sippel, Witten) aufgenommen. Um die Gleichlaufschwankung und Unkontrollierbarkeit der zeitlichen Abläufe zu erzielen, wurden bewusst Tapes verwendet. Zu hören sind Endlos-Schleifen auf verschiedenen Kassetten, deren Lauflänge jeweils eine Minute beträgt.

Über die Dauer der Zeit werden sich die verschiedenen Bänder zeitlich verschieben und es wird ein sich ständig änderndes Klangbild entstehen. Dieses veränderliche Klangbild macht deutlich, dass Klänge wie scheinbar sich wiederholende (Alltags-) Situationen unberechenbar sind.

Foyer Axel Nohlen nimmt im „Foyer“ der Halle 12 Quartier. Neben Entwurf, Design, Planung und Ausführung erstellt er Objekte und Installationen und beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 mit dem Quadrat. Einblicke in „quadratische Dimensionen“ geben insbesondere die Installationen, die Axel Nohlen exklusiv und mit großem Aufwand auf Zollverein präsentieren wird.

Dazu gehört zum Beispiel „Wohnwelt“. „Wohnwelt“ ist eine begehbare, portable Installation. Diese abstrakte Landschaft besteht aus Säulen, Vasen und einem Würfel, der an einem Stahlseil mittig hängt, und wird auf einem 60 Quadratmeter großen Podest aufgebaut.

„Tetris“ hingegen ist eine Installation, die offen im Raum steht und von allen Seiten aus betrachtet werden kann. Sie besteht aus circa 145 weißen Würfeln mit einer Kantenlänge von je 20 cm und drei unterschiedlich verleimten Säulen. Bis zu 40 rote Würfel können von allen Seiten aus in die offenen Zwischenräume der Installation platziert werden. Diese modulare, flexible Installation ermöglicht somit den Betrachter/innen immer neue Bildaufbauten – von der grafischen Ordnung bis hin zum Chaos.

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