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Opening, November 7, 7-9pm

Süße Stoffe wie Schokolade, Marzipan, Zucker oder Sirup sind nicht nur Nahrungsmittel sondern vor allem Auslöser von Sinnesfreuden. Im Mittelpunkt der Arbeiten von Sonja Alhäuser stehen Zutaten und Produktion süßer Delikatessen, aber auch die Kreativität, die ihre Herstellung erfordert, die Verführung, die von ihnen ausgeht, die Lust, die ihr Anblick weckt, die Kämpfe, die um sie ausgefochten werden, der Genuss, den ihr Verzehr bereitet, die Veränderungen, denen sie im Verdauungsprozess ausgesetzt sind. Denn was Gaumenfreuden bereitet, durchläuft viele Stadien des Werdens und Vergehens. Alhäusers Skulpturen sind essbar. Aus Schokolade geformt, sprechen sie alle Sinne gleichzeitig an: Das Schmecken, das Riechen, das Sehen und das Fühlen. Sie verführen durch ihre skurile Schönheit, ihren Duft, ihr Material. Doch wer sie isst, zerstört sie. Liebe kann töten, Sex in Gewalt umschlagen, ein Übermaß an Lust ist Sünde. Alhäusers Arbeiten handeln von der Gleichzeitigkeit des Gegensätzlichen, von der Hässlichkeit im Verlockenden, von der Monstrosität im Komischen. Ihre zum Teil sehr großformatigen Zeichnungen vermitteln einen Eindruck von der Kontingenz verschiedener Säfte, Extrakte und Ingredienzien. Sonja Alhäuser zeigt viele Eigenschaften derselben Sache - wer einen Hasen essen will, muss ihn auch schlachten.

Alhäuser wird eigens für die Ausstellung mehrere neue Skulpturen entwickeln. Außerdem wird sie zahlreiche Zeichnungen in bildhaften Formaten zeigen.

Sonja Alhäuser (*1969) hat bis 1994 bei Prof. Schwegler an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Nach dem Arbeitstipendium der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW 1998, erhielt sie 2000 den Förderpreis der Stadt Düsseldorf und des Landes NRW. 2001 stellte sie unter anderem am Busch-Reisinger Museum der Harvard University zusammen mit Dieter Roth und Joseph Beuys aus.

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Sonja Alhäuser