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Eine Kooperation mit der GAK Gesellschaft fuer aktuelle Kunst Bremen, dem Kuenstlerhaus Bremen und dem Kunstverein Harburger Bahnhof

Im Raum situiert sich die Kunst. Ohne ihn ist Kunst nicht denkbar. Ob zwei- oder dreidimensional angelegt – Kunst nimmt Raum ein, schafft und definiert Raum. Gleichzeitig wird sie durch den Raum bestimmt, sei er als Umfeld, Kontext oder Verortung formuliert. Um der vielfaeltigen Verfasstheit des Raumes in der zeitgenoessischen Kunstproduktion gerecht zu werden, praesentiert das Ausstellungsprojekt Space Revised in vier Institutionen exemplarische Beispiele. Raumaneignung, Raumverlust, Raumverschiebung und sozialer Raum sind die vier Blickwinkel, aus denen heraus die Kooperation von GAK Gesellschaft fuer Aktuelle Kunst Bremen, Kuenstlerhaus Bremen, Halle fuer Kunst Lueneburg und Kunstverein Harburger Bahnhof einen aktuellen Zwischenstand in der juengsten kuenstlerischen Auseinandersetzung nachzeichnet. Gleichzeitig nimmt Space Revised das Thema auch konzeptuell auf, da die Verteilung auf vier Ausstellungshaeuser in Norddeutschland die Moeglichkeit zur Auseinandersetzung mit vielfaeltigen Raumauffassungen bietet, waehrend Raum reisend durchquert wird.

In Space Revised # 3. What if This Was a Piece of Art?, dem Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt in der Halle fuer Kunst Lueneburg wird Raum als Deutungsraum begriffen, als Raum, in dem sich die Qualitaeten der Kunst durch eine „Atmosphaere der Theorie“ entfalten koennen. Es wird der Versuch unternommen, den zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Marcel Duchamp eingeleiteten Prozess umzukehren: Es soll nicht untersucht werden, was geschieht, wenn ein Objekt aus dem Alltag die Schwellen der Institution ueberschreitet und sich in einem auratisierenden Akt in ein Objekt der Kunst verwandelt. Vielmehr wird gefragt, wie jene Sinn produzierende Kraft ins außen gestuelpt werden kann und sich der an Kunstwerken erprobte, Gedanken generierende Blick in den gegenwaertigen Alltag ausdehnt. Auf diese Weise eroeffnet sich ein poetisierter Raum sprechender Verhaeltnisse, in dem die Unterscheidung zwischen Alltagsobjekten und Kunstwerken durchlaessig wird. What if This Was a Piece of Art? in Halle fuer Kunst Lueneburg moechte diesen Prozess sichtbar machen und einen voruebergehenden Ausnahmezustand erzeugen, in dem die Grenzen beider Sphaeren nicht mehr eindeutig trennbar und, einer Logik der Gleichheit folgend, aesthetische Kriterien nicht mehr greifbar sind.

Fuer das Projekt wurden internationale KuenstlerInnen und Theoretiker eingeladen, die in ihrer Arbeit die Grenzen zwischen dem Raum der Kunst und dem des Alltags auf unterschiedlichen Ebenen produktiv durchkreuzen und auf unterschiedlichen Abstraktions- und Reflektionsebenen anschlussfaehig an Fragestellungen u. a. um die Kommodifizierung der Kunst und die ideologische Aufladung des scheinbar Alltaeglichen sind. Neben der Gruppenausstellung mit Guillaume Bijl (BE), Wolfgang Breuer (D), Yan Duyvendak (NL), Graham Hudson (GB), Christian Jankowski (D), Benoît Maire (F) und Falke Pisano (NL) wurde eine Vortragsreihe mit dem Hamburger Sozialphilosophen Roger Behrens, dem Kuenstler, Schriftsteller, Musiker und Dozenten Thomas Kapielski sowie dem Philosophen Robert Pfaller konzipiert, die im Projekt angestoßene Fragestellungen an drei Abenden aufgreift. Darueber hinaus wird die niederlaendische Gruppe VHDG (Stichting Voorheen De Gemeente) einen moderierten FLOSS-Abend zum Thema im Theater Lueneburg veranstalten und Yan Duyvendak (NL) die mit seinem Ausstellungsbeitrag korrespondierende Performance „Side Effects“ auffuehren. Das SCALA Programmkino zeigt den Film „Wie man ruhig wird“ von Hans-Christian Lotz und Loretta Fahrenholz, der des Bild einer jungen Kuenstlergeneration zeichnet, deren politisches und soziales Interesse in Konflikt mit ihrer Selbstreflexion innerhalb des Kunstkontextes steht.

Eine umfangreiche Katalogpublikation fasst im Anschluss die Praesentationen aller beteiligten Haeuser zusammen.

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SPACE REVISED #3. What if This Was a Piece of Art?
Ein Kooperationsprojekt von GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen, Künstlerhaus Bremen, Halle für Kunst Lüneburg und Kunstverein Harburger Bahnhof
Kuratoren SPACE REVISED: Janneke de Vries, Eva Birkenstock, Stefanie Böttcher, Hannes Loichinger, Britta Peters, Tim Voss

Künstler: Guillaume Bijl, Wolfgang Breuer, Yan Duyvendak, FLOSS  (VHDG - Stichting Voorheen De Gemeente), Graham Hudson, Christian Jankowski, Benoit Maire, Falke Pisano