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Es gibt unzählige Projekträume, Künstlergruppen und Kollektive, die außerhalb des institutionellen Rahmens mit wenig Geld oder Platz einflussreiche Projekte und Programme verwirklichen. spacemakers konzentriert sich auf den weltweit expandierenden „do-it-yourself“ Ethos, indem es einen internationalen Querschnitt von Methoden und Strategien präsentiert. Stellvertretend hieraus wurden fünfzehn unabhängige Initiativen eingeladen, um sich und ihre Programme und Strategien innerhalb der zur Verfügung gestellten Fläche in der lothringer dreizehn vorzustellen. Ein gemeinsames Merkmal dieser Initiativen ist die starke Bindung an die Gemeinden, in denen sie leben und das Bewusstsein um die Rolle der Kunst in einem weiteren, internationalen Kontext von öffentlichem Raum, Medien, Pop-Kultur und Politik.

Wir haben eine facettenreiche Auswahl von Methoden und Praktiken um „Raum zu schaffen“ mit einbezogen - von der Leitung eines nomadischen Low-Budget Projektraumes bis hin zur temporären Besetzung öffentlicher Räume. Den Teilnehmern war es freigestellt, sich in beliebiger Weise darzustellen. Von der lothringer dreizehn wurden ihnen Raum und Material zur Verfügung gestellt, um ihre Präsentationen zu realisieren. Die Ausstellung wurde ganz wie eine Messe oder ein Flohmarkt mit abgegrenzten Bereichen unterschiedlicher Größe aufgebaut, die die Eingeladenen besetzen sollten (siehe Plan). Wir haben die Hardware gestellt (die Räumlichkeiten der lothringer dreizehn und das notwendige technische Equipment) und die Teilnehmer haben den Inhalt oder die ‚Software’ geliefert (Projekte, Information, Dokumentation). In Zusammenhang mit der Ausstellung wird das Journal for Northeast Issues (Hamburg) eine Sonderausgabe zum Thema ‚spacemaking’ veröffentlichen.

Konzept

Making Space Einige streben danach, Kunst eine größere Rolle zuzuschreiben. Ihre kleinen Büros haben Galerien ersetzt, weil die Ausstellungen an anderen Orten stattfinden. Kunst taucht an Stränden, in Restaurants, inmitten von Flüssen, auf Straßen, in Schaufenstern, Bahnhöfen und auf Plätzen auf. Viele hervorragende Ausstellungsorte und Initiativen tauchen in Bars, Hotelzimmern, Wohnungen, Dachböden und Gärten auf. Ein Ausstellungsort muss auch nicht an einem Ort bleiben, denn tourende Galerien unterschiedlichster Form stoßen im Moment weltweit auf Nachfrage. Die Möglichkeiten, die eigenen Ideen auf vielfältigste Art und Weise an die Öffentlichkeit zu bringen, sind grenzenlos. Es handelt sich einfach um die Schaffung eines beweglichen Raums im weitesten Sinne: in architektonischer, ästhetischer, ökonomischer, politischer, sozialer und kultureller Hinsicht.

Am wichtigsten ist, dass der Raum nach eigenen Gesichtspunkten und Maßstäben geschaffen wird. Das ist die Ansicht und Vorgehensweise der „Raummacher“ dieser Ausstellung, die alle ihre Ideen und Programme in Orte oder Räume hineinformten, die sie nicht hatten, die auf kreative Weise um bestehende Bedingungen herumarbeiteten und Einschränkungen in Vorteile verwandelten. Die Ausstellung bringt Menschen zusammen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Kunst auf ansprechende und zugängliche Weise zu verbreiten, indem sie ihre eigenen privaten Initiativen und existierenden Räume leiten und den öffentlichen Raum in seiner Gesamtheit beanspruchen.

Weitgefasste Ideen aus Bereichen der Kunst, der Politik und experimentellen, sozialen Situationen überschneiden und vermischen sich mit den zwingenden Ergebnissen und Lösungen, die innerhalb solcher Initiativen hervorgebracht werden, wie sie sich in dieser Ausstellung befinden. Selbst dann werden ständig neue Strategien für das Schaffen von Raum (space-making) entwickelt, und der Bedarf an echten Alternativen zur Eintönigkeit der im Kunstmarkt vorherrschenden Kunst wird nie ausgeschöpft sein. Es braucht nicht viel, um einen eigenen Ausstellungsraum einzurichten, eine Diskussionsgruppe oder Club zu gründen und es gibt viele interessante Strategien der spacemakers, die man sich aneignen und von denen man lernen kann. Die beste Art, ein Projekt zu starten, ist es selber in die Hand zu nehmen. Es ist leicht und gibt einem auch ein gutes Gespür für Grenzen und für das, was in der Zukunft möglich ist.

Parallel zur Austellung

Video Programm Während der Ausstellung wird eine Zusammenstellung von Dokumentationen und Projekten anderer spacemakers präsentiert werden, die sich in drei Kategorien gliedern—„Making Space“, „Invading Space“, und „Media Space“—und weitere Strategien zeigen, freien Raum jeder Art zu schaffen. Das Programm wurde eigens für die Ausstellung spacemakers von Brett Bloom, Temporary Services, und Ava Bromberg, Künstlerin und unabhängige Wissenschaftlerin aus Chicago, zusammengestellt.

Transformers präsentiert Thomas Kratz und Eva Maria Wittmann zu Gast bei Christiane Jenewein und Raimund Zabler Parallel zu einem dokumentarischen Beitrag für die Ausstellung wird Transformers wie gewohnt in einer Privatwohnung in München ein Projekt durchführen. Die Ausstellung wird gemeinsam mit spacemakers am 20. August 2004 eröffnet und dauert dann bis zum 31.Oktober. Für die Besichtigung der Ausstellung rufen Sie bitte das Büro der lothringer dreizehn unter (089) 448 69 61 an.

YNBK ˇ 5 Million Peace March Parallel zu einem dokumentarischen Beitrag für die Ausstellung wird YNBK, Kopenhagen das Projekt „5 Million Peace March“ in München durchführen. Informationen zu diesem Projekt gibt es unter www.5millionpeacemarch.org und www.ynkb.dk.

MOBILIVRE-BOOKMOBILE ˇ Bookbinding Workshops MOBILIVRE-BOOKMOBILE wird seinen Raum in der Ausstellung als Werkstatt nutzen, in der die Besucher anhand von Poster-Anleitungen ein einfaches Buch binden und auf Wunsch auch ausstellen können. Einige Mitglieder des Projektes werden an einem Wochenende während der Ausstellung selbst Workshops durchführen, in denen die Besucher kompliziertere Verfahren der Buchbinderei erlernen können. Datum und Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.