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Stillleben faszinieren seit Jahrhunderten Betrachter und Künstler gleichermaßen – doch wie werden die Sinne angesprochen, welche Wünsche und Begehrlichkeiten werden geweckt? Die in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle entstandene Ausstellung rückt insbesondere die sensuellen und phänomenologischen Aspekte der Stillleben in den Mittelpunkt: die raffinierten Illusionseffekte, das lustvolle Spiel mit der Augentäuschung und die verschiedenen Strategien der Künstler, die Wahrnehmung der Betrachter zu lenken. Der außergewöhnliche Reiz dieser Darstellungen liegt außerdem in der eigentümlichen Rätselhaftigkeit und verborgenen Symbolik.

Den Auftakt der Schau bilden die opulent gedeckten Tische des 17. Jahrhunderts. In der Blütezeit der Stilllebenmalerei schwelgten Abraham van Beyeren, Pieter Claesz, Willem Claesz Heda, Johann Georg Hinz, Isaak Soreau oder Juriaen van Streeck in üppigen Blumenarrangements und überbordenden Tafeln, Ensembles mit raffinierten Chinoiserien und exotischen Früchten, mit hauchzarten Gläsern und schweren Silberplatten. Zum Spiel mit Kunst und Natur laden ebenso die Künstler des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne ein. Hier wird das Stillleben immer mehr zum malerischen Experimentierfeld für neue Stilrichtungen, wie beispielsweise in den Gemälden von Max Beckmann, Giorgio Morandi, Gabriele Münter, Karl Schmidt-Rottluff oder Alexander Kanoldt. Auch die zeitgenössischen Künstler schrecken keineswegs vor gefüllten Regalen, toten Tieren und gedeckten Tischen zurück. Ihre Stillleben zeugen von den veränderten Wahrnehmungsbedingungen der Moderne und öffnen sich für neue Materialien und Medien. In überraschenden Kombinationen treten daher Fotografien und Installationen von Mona Hatoum, Anette Messager, Christopher Muller, Gerhard Richter, Jörg Sasse, Wolfgang Tillmans oder Jeff Wall mit den älteren Werken in einen spannenden Dialog.

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Spiegel geheimer Wünsche. Stillleben aus fünf Jahrhunderten

Künstler: Carl Albrecht, Eduard Bargheer, Max Beckmann, Christian Berentz, Abraham van Beyeren, Jürgen Brodwolf, Pieter Claesz, Ottmar Elliger der Ältere, Cornelius Gijsbrechts, Franciscus Gijsbrechts, Jakob Gilling, Domenico Gnoli, Gerdt Hardorff der Ältere, Mona Hatoum, Jan van den Hecke der Ältere, Willem Heda, Jan van der Heyden, Johann Georg Hinz, James Hopkins, Bethan Huws, Alexander Kanoldt, Paul Kayser, Jan van Kessel der Ältere, Albert von Keller, Laura Letinsky, Laura Letinsky, Simon Luttichuys, Jacob Marrell, Pia Maria Martin, Annette Messager, Giorgio Morandi, Gabriele Münter, Christopher Muller, Manfred Pernice, Bernhard Prinz, Anita Ree, Gerhard Richter, Pieter Gerritsz van Roestraeten, Jan van Rossum, Rachel Ruysch, Jörg Sasse, Reinhold Schaefer, Karl Schmidt-Rottluff, Floris Gerritsz van Schooten, Carl Schuch, Thomas Schütte, Daniel Seghers, Andreas Slominski, Isaak Soreau, Herbert Spangenberg, Hinrich Stravius, Juriaen van Streeck, Franz Werner von Tamm, Walter Heinrich Tanck, Wolfgang Tillmans, Wilhelm Trübner, Adrian Valck, Jeff Wall, Andy Warhol, Jan Weenix, Gretchen Wohlwill, Daphne Wright ...