press release only in german

Die Faszination für glänzende und spiegelnde Materialien prägt die Sammlung Schaufler. Neben lichtkinetischen Arbeiten finden sich viele Spiegelobjekte und Werke aus Edelmetallen, die das Schöne und das Kühle mit einer Prise Glamour verbinden. Doch es ist nicht nur die reflektierende Oberfläche der Kunstwerke, welche die Sammler begeisterte, sondern auch das Hintersinnige, die Augentäuschung und Illusion, die in der Doppeldeutigkeit des Wortes Reflexion stecken. Damit ist nicht nur der physikalische Vorgang für die Arbeiten bezeichnend, sondern auch das kritische Nachdenken über Bilder, Abbilder und Weltbezüge.

Reflektierende Materialien zeigen auch einen Umbruch in der Kunst des 20. Jahrhunderts auf: Seit Ende der 1950er-Jahre suchten Künstler nach Ausdrucksformen, die von der Vergangenheit unbelastet, einen Neuanfang in der Kunst propagieren sollten. So fanden auch neue Techniken und Materialien Eingang in die Werkgestaltung. War der Spiegel vorher eher symbolisch aufgeladenes Motiv in der Malerei, wurde er jetzt als Material entdeckt, um physikalische Eigenschaften und Themen wie Licht, Zeit, Raum und Bewegung eingehend zu erforschen.

Der Betrachter wird in der Ausstellung SPLIT nicht nur zur Partizipation, sondern auch zum Innehalten und Nachdenken über Fiktion und Realität, Offensichtliches und Verborgenes aufgefordert – denn der Blick in den Spiegel verspricht mehr als nur ein Abbild.