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SPUREN & Street Gallery Am Scheideweg

23.05.2020 - 28.06.2020

Künstler:
Elisabeth Gschiel, Stefanie Hödlmoser, Agnes C. Katschner, Renate Kordon

Kuratorin:
Irmi Horn

Die Künstlerinnen setzen sich in ihren Arbeiten intensiv mit der Befindlichkeit unserer Gesellschaft auseinander. Einige der Arbeiten werden ab 9. Mai Teil der Street Gallery 2020: DIE KUNST KOMMT ZU DEN MENSCHEN sein. Besonders in Zeiten von COVID-19 erscheint es uns wichtig Kunst öffentlich zu zeigen.
Aber ein grundsätzliches Anliegen von kunstGarten ist, Kunst auch kulturfernen Menschen nahe zu bringen, für alle Passant*innen via Street Gallery am Zaun von kunstGarten & gegenüber auf der Front des A1-Telekom-Gebäudes Begegnung mit aktueller Kunst zu ermöglichen.
Der Start der Street Gallery erfolgte 2018 durch die ZAUNBILDER von Irmfried Windbichler.
Damit unterstützen wir die Menschenrechtscharta vom 10. Dezember 1948 „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ und berücksichtigen besonders:
Artikel 26
(1) Jeder hat das Recht auf Bildung.
(2) Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein..
Artikel 27
(1) Jeder hat das Recht am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben.

Die bereits 2019 fixierte Ausstellung beschäftigt sich mit dem Leben der Menschen. Positiven Errungenschaften und Missbrauch der Natur Ausbeutung der Menschen Ausbeutung der Kreatur durch die Menschenspezies.
Nun stehen wir durch COVID 19 wirklich am Scheideweg. Soll dieses maßlose Leben so weitergehen? Oder nehmen wir die Chance wahr, uns zu besinnen.
Wenigstens der Natur wird durch die Ausfälle von Fabrikationen eine Schonfrist eröffnet. Vielleicht öffnet uns Menschen diese Krise auch die Augen für Wesentliches!
Die Spuren der Menschheit zurückzuverfolgen und vorausdenkend anzureißen nimmt sich diese Ausstellung vor. Sind es geschichtlich prägende Momente oder persönliche Gratwanderungen zwischen Sinn und Unsinn Vorstellung und real Festgehaltenem Vergessenem oder Versteckten Zumutbarem oder Heftigem; wenn wir hinsehen werden wir damit konfrontiert. Um uns mit den Spuren der Menschheit und Menschlichkeit auseinandersetzen zu können reichen uns die Künstler*innen die Hand und leiten uns in bekannte und unbekannte Erkenntniswelten die wir neu zusammenfügen können.

Elisabeth Gschiel begann mit einer geborgten Nähmaschine Plastikverpackungsmaterial zu verbinden, wo Klebstoffe versagten. Damit war der erste Schritt getan, auch die gestalterischen Möglichkeiten dieses Werkzeugs experimentell auszutesten. Entgegen der ursprünglichen Bestimmung Textiles zusammenzufügen, versucht die Künstlerin die Nähmaschine als eine Art „Zeichenstift“ auf unterschiedlichsten Materialien wie Plastik, Papier, Leder etc. einzusetzen.
Welche Objekte, Installationen und Zeichnungen in den vergangenen Jahren entstanden sind, zeigt die Künstlerin und Architektin in einem Werkvortrag und spricht über ihre künstlerische Arbeit mit dem Zeichenwerkzeug „Nähmaschine“.
Elisabeth Gschiel, geboren 1975 in Hartberg, lebt und arbeitet in Graz. Gschiels künstlerische Arbeit erforscht Themen in Wechselbeziehung zwischen Architektur, Landschaft, Kunst und Kultur. Das Spektrum spannt sich von Malerei, Fotografie, Designobjekte über genähte Installationen bis zur Architektur. Die Künstlerin arbeitet mit den Materialien Plastik, Papier, Leder sowie Näh- und Textilzubehör wie Stecknadeln, Reißverschlüssen, Kleiderhaken oder mit alten, auf Flohmärkten gefundenen Portraitfotografien, die sie übernäht.
Ausbildung an der Ortweinschule Graz, Fachrichtung Grafik Design. Studium der Architektur an der Technischen Universität Graz. Mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Zürich 2005, Zagreb 2007 und Hamburg 2014. Auslandsstipendium des Landes Steiermark in Guimaraes, Portugal, 2013. Mitglied des Künstlerkollektivs „Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz“.

Stefanie Hödlmoser lebt und arbeitet in Graz. Geboren und aufgewachsen in Wels, Oberösterreich absolviert sie die HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz und studiert von 2006 – 2010 Industriedesign an der FH Joanneum Graz. Sie verbringt ihr Praktikumssemester bei forpeople ltd. in London und 2009 wird ihr das erste mal ein Künstleratelier im Rondo für ihre Malerei zuerkannt. Nach Ihrem Dipl.-Ing. (FH) Abschluss beschliesst sie in Graz zu bleiben, studiert noch 2 Semester Kunstgeschichte and der KF-Uni Graz, arbeitet als Produktdesignerin bei BETA YOUNG CREATIVE Lab und macht sich 2012 als Designerin in Graz selbstständig. 2013/14 ist sie wieder im RONDO vertreten und beschäftigt sich dort mit Malerei und Design.
Von Produktdesign über Grafikdesign, Illustration und Kunst reicht das Angebot ihres 2012 gegründeten Design Studios in Graz.

Die Grazerin Agnes Christine Katschner maturierte an der HTBLVA für Kunst und Design, Ortweinschule Graz (1987-1992), ihr Studium absolvierte sie an der Universität für angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse für Gestaltungslehre und an der Universität Wien Philosophie, Pädagogik, Psychologie (1992-1999), 1997-1998 an der Universität Utrecht (Niederlande). 1999 folgte der Abschluss der Studien mit Auszeichnung und 1999-2000 ein Unterrichtspraktikum in Wien. Sie schloss von 2000-2001 ein Postgraduate Studium an der Universität Leeds (Großbritannien) mit dem Abschluss MA in the Visual Arts an.
2001-2005 war sie Lehrerin für Bildnerische Gestaltung an mehreren Gymnasien in Graz und seit 2005 hat sie den Lehrauftrag für Kunstgeschichte und Darstellung/ Komposition an der Ortweinschule Graz.

Renate Kordon studierte Architektur und Grafik in Graz und Wien, machte ein Meisterjahr bei Maria Lassnig. Ihre künstlerischen Schwerpunkte sind Trickfilm, Zeichnung, Installation, Kunst im öffentlichen Raum und Filmräume. Nach mehreren Stipendienaufenthalten in Paris, Rom und Kanada unterrichtete sie „City Scape Drawing“ in Detroit und „Labor Animation“ in Linz. Von 2007 bis 2010 war sie Co-Kuratorin und Co-Organisatorin von Asifakeil TrickfilmKunstraum im MQ Wien und gründete 2010 das Institut für ZEITverschiebung in Graz.
In ihren Zeichnungen und Trickfilmen, Installationen und Skulpturen, Filmräumen und Kunst im öffentlichen Raum führt sie Dimensionen ad absurdum, stellt Sehgewohnheiten in Frage und weiß humorvoll kritisch Linien zu ziehen.