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Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf präsentiert seit 2012 erstmals die Kunstsammlung Charlottenburg mit Werken überwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die neue Sonderausstellung "Spurensuche. Die Kunstsammlung Charlottenburg 1908-1945" schildert die Erforschung der Kunstsammlung in ihrem historischen Kontext und zeigt Gemälde, Grafiken und Plastiken, die in der Villa Oppenheim bislang noch nicht zu sehen waren. Die Sonderausstellung ist in die bisherige Präsentation der Kunstsammlung im Obergeschoss des Museums integriert. Im Kabinett werden verschollene Kunstwerke durch historische Abbildungen sichtbar gemacht und die Verlust- und Provenienzforschung anhand von Dokumenten vorgestellt.

Die Kunstsammlung Charlottenburg, die seit 2012 in der Villa Oppenheim gezeigt wird, geht auf die 1908 gegründete Deputation für Kunstzwecke der Stadt Charlottenburg und auf das mäzenatische Engagement einzelner Bürgerinnen und Bürger, insbesondere auf die Stiftung der Privatsammlung von Antonie und Hugo Raussendorff zurück. Die Entstehung der Sammlung ist eng mit dem Aufschwung Charlottenburgs und der künstlerischen Moderne des Berliner Westens verbunden. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs umfasste sie zirka 450 Werke. Die Sammlung wurde durch Fliegerangriffe, Auslagerung und Nachkriegswirren zerstört und verstreut. Sie geriet in Vergessenheit und manche Kunstwerke, die nachweislich den zweiten Weltkrieg überstanden haben, gingen in den folgenden Jahrzehnten verloren.

In den vergangenen Jahren wurde die Sammlung in ihrem historischen Kontext erforscht. Untersuchungen der Rückseiten von Gemälden geben Aufschluss über die Tätigkeit der Kunstdeputation. Ein Inventarverzeichnis aus den Jahren 1933 bis 1945 erweitert die Kenntnis über die Sammlung aus der Zeit des Nationalsozialismus. Eine historische Fotodokumentation des Berliner Fotografen Max Krajewsky mit Aufnahmen aus dem Antonie und Hugo Raussendorff-Stift in Westend von 1936 liefert die Nachweise für vermisste Werke.

Die Sonderausstellung vermittelt einen Einblick in die Suche nach verschollenen Kunstwerken und in die Recherche über Werke mit ungeklärter Herkunft. Anhand einzelner Beispiele wird die Spurensuche erläutert.

Die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Sabine Meister