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STAD(t)-Art - Kunst in 56 homöopathischen Dosen: Gegen Gigantomanie (wohldosierte) zeitgenössische Kunst in NRW

Das Kultursekretariat NRW Gütersloh ist eine landesweit operierende Einrichtung, die - gefördert aus Mitteln des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Stadtentwicklung, Kultur und Sport - für seine derzeit 61Mitgliedsstädte Kulturprojekte in allen Kunstsparten initiiert und organisiert. Das nach Art und Umfang bisher ambitionierteste wird 1997 das Skulpturprojekt 'STAD(t)T-ART - Kunst in 56 homöopathischen Dosen' sein. In der Zeit vom 23.Mai 1997 bis zum 30. Oktober 1997 wird eine Ausstellungsstruktur gewagt, die das Konzept der Öffnung und Vernetzung in besonderer Weise realisiert: dezentral und gleichzeitig werden in 56 Mitgliedsstätten des Kultursekretariats Skulpturen im öffentlichen Raum, der auch Innenraum sein kann, gezeigt.

Eine fachkundige Jury unter Beteiligung von dokumenta-Macher Prof.Dr. Manfred Schnecken-burger hat zu je einem Drittel international renommierte Künstlerinnen und Künstler, wichtige Vertreter dieses Genres aus Deutschland sowie vielversprechende Nachwuchskünstler aus dem In- und Ausland für das Projekt gewinnen können. Die Auswahl der Künstler erfolgte vor allem unter dem Gesichtspunkt der Qualität. Darüber hinaus sollten ihre Arbeiten auch die verschiede-nen künstlerischen Strömungen im Bereich der Skulptur abdecken. Per Losentscheid wurden Städte und Künstler einander zugeordnet. In enger Zusammenarbeit mit der jeweiligen Stadt werden die Künstler für einen selbstgewählten Ort im Innen- oder Außenbereich eine Skulptur erstellen oder eine existierende Skulptur für die gegebenen Räumlichkeiten installieren. Die Skulptur sollte die Maße 100 x 60 x 60 cm möglichst nicht überschreiten, damit die ,,homöopathische Dosierung" gewahrt bleibt.

'STAD(t)T-ART - Kunst in 56 homöopathischen Dosen'- der Titel ist Programm und Leitgedanke des Projektes, das in einer neuen qualitativen und quantitativen Dimension Kunst im öffentlichen Raum der nordrhein-westfälischen Städtelandschaft zeigt. Nicht nur gegen die anachronistischen Kerle mit der Kiepe hintenund die Lieseln mit den Gänsen vorne wird die skulpturale Kunst der Zeitgenossen zur Diskussion gestellt; auch soll mit bewusster Beschränkung gegen die grassie-rende megalomane Möblierung der öffentlichen Räume demonstriert werden, um zugleich den engen Zusammenhang von Stadtentwicklung und Kultur zu thematisieren. Eigentliches Ziel ist es "wohldosierte" Positionen zeitgenössischer Kunst im Kontext eines in den vergangenen Jahren stark gewandelten Öffentlichkeitsbegriffs vorzustellen.

Dabei ergänzen sich das Wagnis der Bescheidenheit in der Größe der Kunstwerke und das Wagnis der Kombination großer Künstlernamen und kleiner Städte mit einer 56teiligen dezentralen Ausstellungsstruktur zu einer Unternehmung, die man durchaus als Experiment sowohl für den Kunstbereich als auch für Qualität und Innovationskraft kultureller Koopera-tionsprojekte bezeichnen kann. Geplante Begleitveranstaltungen während der Gesamtdauer des Ausstellungszeitraums sollen einen Dialog entfachen und - wie auch das geplante Abschlußsymposium Ende Oktober in Marl und der bis dahin vorliegende dokumentierende Katalog - zu einem landesweiten, vielstimmigen Kanon über Kunst im öffentlichen Raum führen.

Gegen knapper werdende Finanzmittel setzt dieses bisher größte dezentrale Skulpturprojekt des LandesNRW die Kraft und Effizienz der Kooperation. Wer Zeit und Muße aufbringt, alle 56 homöopathischen Kunstdosen zu besichtigen, wird nebenbei die Erfahrung eines wesentlichen Merkmals der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaft machen: die seiner dezentralen Vielfalt.

Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Johannes Rau. Es wird gefördert von der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW. Die zentrale Eröffnung mit einer Skulptur der österreichischen Künstlerin Brigitte Korans wird am 22. Mai in Gütersloh durch Frau Brummis, Ministerin für Stadtentwicklung Kultur und Sport, erfolgen.

Folgenden Städten sind folgende Künstler per Losverfahren zugedacht:

Ahlen / Katharina Mayer | Bad Oeynhausen / Micha Ullman | Bad Salzuflen / Ansgar Nierhoff | Bergheim / Werner Ratering | Bottrop / Hans-Paul Isenrath | Brilon / Nataly Maier (I) | Brühl / Ludger Gerdes | Büren / Zhou Brothers (China) | Detmold / Hans Steinbrenner | Dorsten/ Lore Bert | Dülmen / El Loko (Togo) | Düren / Philip Rantzer (Israel) | Emsdetten / Edgar Gutbub | Ennepetal / Leonards Laganovskis (Lettl.) | Espelkamp / Wolfgang Robbe | Frechen / Kazuo Katase (Jap.) | Gladbeck / Raffael Rheinsberg | Grevenbroich / Susanne Tunn | Gronau / Eberhard Bosslet | Gütersloh / Brigitte Kowanz (A) | Haltern/ Friedrich Gräsel | Hattingen / William Brauhauser | Heiligenhaus / Wilfried Hagebölling | Herford / Mechthild Frisch | Herne / Katsuhito Nishikawa (Jap.) | Herten / Ulrich Möckel | Hürth / Luka Lasareishvilli (Gus) | Ibbenbüren / Sinje Dillenkofer | Iserlohn / Peter Telljohann | Kamen / Dirk Schlichting | Kempen / Wulf Kirschner | Langenfeld / Mark Stolte | Lemgo / Klaus Simon | Lippstadt / David Rabinowitch | Löhne / Timm Ulrichs | Lüdenscheid / Willi Weiner | Lünen / Ekkehard Neumann |Marl / Nahum Tevet (Israel) | Menden / Günter Uecker | Minden / Werner Pokorny | Paderborn / Fabrizio Plessi (I) | Plettenberg / Hiromi Akiyama (Jap.) | Pulheim / Thomas Klegin | Ratingen / Joachim Bandau | Rheine / Ulrike Kessel | St. Augustin / Tim Scott | Schwerte / Maria Roosen (NL) | Siegburg / Jan van Munster (NL) | Siegen / Johannes Brus | Soest / Lili Fischer | Telgte / Heinz-Günther Prager | Troisdorf / Kurt Buchwald | Unna / Ursula Neugebauer | Waltrop / Joannis Avramidis (Gr.) | Warendorf / Henk Visch (NL) | Wülfrath / Nam June Paik (Korea)

Meinholf Jansing Geschäftsführer

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Stad(t)t-Art _Kunst in 56 homöopathischen Dosen

künstler:
Hiromi Akiyama, Joannis Avramidis, Joachim Bandau, Lore Bert, Eberhard Bosslet, William Brauhauser, Johannes Brus, Kurt Buchwald, Sinje Dillenkofer, Lili Fischer, Mechthild Frisch, Ludger Gerdes, Friedrich Gräsel, Edgar Gutbub, Wilfried Hagebölling, Paul Isenrath, Kazuo Katase, Ulrike Kessl, Wulf Kirschner, Thomas Klegin, Brigitte Kowanz, Leonards Laganovskis, Luka Lasareishvilli, El Loko, Nataly Maier, Katharina Mayer, Ulrich Möckel, Jan van Munster, Ursula Neugebauer, Ekkehard Neumann, Ansgar Nierhoff, Katsuhito Nishikawa, Nam June Paik, Fabrizio Plessi, Werner Pokorny, Heinz-Günter Prager, David Rabinowitch, Philip Rantzer, Werner Ratering, Raffael Rheinsberg, Wolfgang Robbe, Maria Roosen, Dirk Schlichting, Tim Scott, Klaus Simon, Hans Steinbrenner, Mark Stolte, Peter Telljohann, Nahum Tevet, Susanne Tunn, Günther Uecker, Micha Ullman, Timm Ulrichs, Henk Visch