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Galerie Klosterfelde freut sich sehr, eine neue Ausstellung von Stefan Hirsig ankündigen zu dürfen. Über die zwei Ausstellungsräume erstreckt sich in dichter Reihung eine Auswahl von Bildern und großformatigen Collagen. Waren es in den letzten Jahren häufig Motive aus der Architektur, dem Design oder der Mode, die dem Künstler als Vorlage für seine Malereien dienten, kann die aktuelle Werkgruppe als Hommage an die Popmusik gesehen werden.

Für die Collagen hat der 1966 geborene Künstler einer biografischen Spurensuche gleich die Musikalben seiner Kindheit und Jugend durchforstet und die mit der Musik und den jeweiligen Plattencovern verbundenen Erinnerungen umgesetzt. Gleichzeitig sind die Arbeiten eine Hommage an die Zeit, als Musikalben zu Fetischobjekten wurden, als Alben von Pink Floyd, The Cure oder Talking Heads die Ästhetik ihrer jeweiligen Generation prägten. Ausgangspunkt für jede Collage sind Plattencover, deren Vorder- und Rückseite, ihr aufwendig gestaltetes Innenleben sowie teilweise das Vinyl selbst ihren Platz auf den großen Kunststoff - oder Hartfaserplatten finden. Dabei ist im Bildaufbau die Technik der Collagen der der Malereien Hirsigs nicht unähnlich: auch auf den Leinwänden wird mit vielen sich überlagernden Schichten und einer fast architektonisch aufgebauten Kompositionsweise gearbeitet. Umgekehrt tauchen die malerischen Elemente in den Collagen auf, wird die Farbe mal gestisch direkt aus der Tube gepreßt, mal in Schlieren gezogen, mal in abgeklebte Flächen gegossen. Dazu fügt Hirsig wie in einem Setzkasten persönliche Erinnerungsstücke an alltägliche Dinge aus seinem Atelier. Assemblageartig hängen in fast selbstironischer Manier Pinsel an Schnüren, werden offene Farbtöpfe, Zentimetermaß und Stifte verklebt. Als wäre die zweidimensionale Bildebene des Covers (alb)traumartig ins Dreidimensionale des Materials verschoben, werden ganze Phantasielandschaften aus Papierhügeln, Netzstrumpffeldern und Farbseen aufgebaut. Da verselbständigt sich die psychedelische Farbwelt aus Pink Floyd`s "The Dark Side of the Moon" oder Robert Palmer grinst einen mit übergroßen gelben Zähnen aus "Double Fun" an und die Pilzköpfe der Beatles verstricken sich in ein Meer von Haaren.

Während die Collagen aus direkten Assoziationen zu einer jugendlichen Erinnerung erarbeitet werden, wirken die in der Ausstellung gezeigten Malereien wie die abstrakte Umsetzung eines durch die Musik initiierten Gefühls. So schafft Stefan Hirsig einen Schwebezustand zwischen Selbstreflektion und individueller Bedeutung einerseits, und dem Abbild eines allgemeingültigeren, beinahe nostalgischen Rückblicks einer Generation, deren früheste Erlebnisse von Musik sich in ihr Gedächtnis eingeschrieben haben.

Pressetext

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Stefan Hirsig - New Works