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Eröffnung: Donnerstag, 13. September 2007, 19 Uhr 19.30 Uhr: Gespräch mit dem Sammler Sebastian Bonsiepe

Zur Eröffnung der Herbstsaison zeigt die Galerie Grita Insam neue Arbeiten von Stefan Sandner. Seine jüngsten Arbeiten führen die malerischen Ansätze mit Schrift und Text, die bereits im Vorjahr in Sandners Einzelausstellung in der Wiener Secession zu sehen waren, weiter.

“(…) Eine völlig andere Rolle spielt die Schrift in den neuen Arbeiten von Stefan Sandner. Hier scheint es sich um vorgefundene Notizen oder Manuskriptseiten zu handeln, die der Künstler in seine Bilder transportiert. Handschriften, Notizen oder andere Kritzeleien deuten immer auf expressiven Ausdruck hin, der in einem krassen Gegensatz zum monochromen Bild steht. Hier geht es also wieder um eine Art von Grenzziehung, zwischen Expression und Monochromie in der Malerei und zwischen Tafelbild und Fundstück oder Ready Made. Die Schrift entwickelt sich hier nicht aus dem Bild heraus und steht so für das Bild (…). Sie steht auch nicht als Konzept auf einer monochromen Fläche wie in der neokonzeptuellen Malerei. Sie ist als etwas Autonomes ins Bild hereingeholt, eine alltägliche außerkünstlerische Wahrnehmung vielleicht, die selbst kein Text ist, keinen Kontext hat und so wieder zur Form wird. Als Form steht sie aber auf dem Bild und bleibt ihm immer etwas fremd. Das irritierende Moment liegt genau in dieser Distanz: Etwas Alltägliches wie ein Anschlag oder ein hingekritzelter Name wird von uns ja nur bewusst wahrgenommen, der unmittelbare Eindruck, den diese Dinge als Form hinterlassen, scheint keine Rolle zu spielen. Dagegen will der Künstler aber arbeiten und bringt uns dazu, das Ganze als abstrakte Komposition wahrzunehmen. Nicht wie bei den monochromen Bildern ein Ikon der Kunst an deren Grenzen zu verschieben, sondern etwas Alltägliches, in seiner Ästhetik vielleicht sogar Unbewusstes, in die Abstraktion als Ikon der Malerei hinein zu holen. Hier werden also die komplexen Problemstellungen, die sich in einer Abstraktion nach der Abstraktion ergeben, mit ebenso komplexen und analytischen Methoden analysiert und dabei in spannende Anordnungen gebracht. Das Problem der Veränderung durch die Zeit in der Malerei, das Stefan Sandner in seinen Arbeiten immer wieder anspricht und die Art und Weise, wie er immer wieder neue Aspekte in dieses Medium einbringt, machen das Gerede über das Ende von diesem oder jenen in der Kunst zu etwas, das man nicht pessimistisch sehen sollte, sondern immer als Chance auf neue und spannende Arbeit.” (Text: Martin Prinzhorn; Katalog: Stefan Sandner, Wiener Secession, 2006)

STEFAN SANDNER geb. 1968 in Wien

Einzelausstellungen (Auswahl): Museum 52, London (2007); Wiener Secession, Wien (2006); Wolves, Galerie Zell am See/mit C. Kobald (2004); Puma, Galerie Grita Insam, Wien (2003); INLET, Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz (2001); Grazer Kunstverein, Graz; The Malinowski Project, Goldman Tevis, Los /mit C. Kobald (2000)

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl): Expanded Painting, Prague Biennale 3, Karlin Hall, Prag (2007); Steiler Konter, Bregenzer Kunstverein, Bregenz (2006); In Concert, Schirn Kunsthallle, Frankfurt / mit Albers (2005); Third Places, Steirischer Herbst, Graz; ...and in between, Galerie Grita Insam, Wien; Tafelrunde, Galerie Kunstbüro, Wien (2004); arttirol, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck; Projekt 21er, 20er Haus, Wien; Abstraction Now, Künstlerhaus, Wien (2003); Hinterlands, Kerstin Engholm Galerie, Wien (2002)

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Stefan Sandner