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Stella Geppert setzt sich mit ästhetischen, funktionalen und strukturellen Gegebenheiten von Räumen und deren Kontextualität auseinander. Mit Zutaten, Umbauten und Einbauten vorgefundener Orte konfrontiert sie den Rezipienten. Der physisch erlebte Raum, in dem der Mensch als kommunikatives, gesellschaftliches und soziales Wesen körperlich eingebunden ist, bildet die Grundlage ihrer künstlerischer Fragestellungen. Dabei untersucht sie Verhältnisse, Verhaltensweisen und räumliche Strukturen, die an der Konstitution von Raum beteiligt sind. Ihre Eingriffe lösen veränderte Verhaltensweisen aus. Die Betrachter/Besucher/Passanten werden, oft ohne es zu merken, Teil einer Installation und erproben dabei Handlungen und Haltungen neu. Ihre Arbeiten im öffentlichen Raum unterstreichen diese Aspekte, wie die im Stadtraum von Solothurn installierten blauen «Standpunkte unterschiedlicher Sichtweisen» oder die chamäleonartigen Anlehnungspolster der Installation «Parasitäre Verhältnisse und Dialoge» im Berliner U-Bahnhof Alexanderplatz. Die Künstlerin reagiert in ihren Arbeiten auf Vorhandenes, Dinge, die uns umgeben, Teile unserer Alltagskultur und überschreitet dabei subversiv die Grenzen zwischen Kunst und Leben. Die Veränderungen, die sie durch ihre Raumeingriffe schafft, führen zu Reflektionen traditioneller Nutzung, eröffnen Wahrnehmungs- und Bewegungsmöglichkeiten. Sie verweisen auf das Wesentliche eines Ortes, seiner Nutzer und Betreiber, sowie deren Positionen innerhalb des Systems. In dem zum Ausstellungsraum umfunktionierten Fahrradkeller «Unten Drunter» in Malmö wird das Fahrrad des Kurators, der Teppich, die Lichtinstallation und Restbestände vorheriger Ausstellungen für die künstlerische Arbeit verwertet. Strukturelle und inhaltliche Parameter des Ortes werden in «ohne hier ohne da» humorvoll ausbalanziert. Wie in ihrer Rauminstallation «nowhere is everywhere» wird auch im Cuxhavener Kunstverein die Frage nach der Verortung im Raum und deren Bedingungen gestellt. Der Titel der Ausstellung «unabhängig von der Lage» beinhaltet beides: das Beziehen auf und das Losgelöstsein von. Stella Geppert wird in ihrer Ausstellung auf den vorhandenen Raum des Kunstvereines als Ganzes eingehen, räumliche Eigenarten betonen, historische und soziale Fakten von Cuxhaven einbeziehen und über den Ort hinaus verweisen.

Elke Prieß

Die Ausstellung im Cuxhavener Kunstverein ist bis zum 22.11.2009 jeweils mittwochs bis freitags 16 bis 18 Uhr und samstags und sonntags 11 bis 13 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Auf Anfrage werden Führungen durch die Ausstellung angeboten.

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Stella Geppert
UNABHÄNGIG VON DER LAGE