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Stephan Kern ist Bildhauer. Seine bisher bekannten Formen entlehnte er industriellen Werkstücken wie Zahnrädern oder Stahlträgern. Er fand sie auf einer Reise durch Amerika bei Kakteen, bei einem Chicagoer Wolkenkratzer, auf der heimatlichen Wiese unter einem Birnbaum und anderswo. Er veränderte und verfremdete diese Formen und erfand den ihm eigenen Formenkosmos, in dem abstrakte Werte mit konkreten, assoziativen Werten verbunden sind.

In dem Märchen von der „Klugen Bauerntochter“ gibt der König ein Rätsel auf. Er sagt: „Komm zu mir, nicht gekleidet, nicht nackend, nicht geritten, nicht gefahren, nicht in dem Weg, nicht außer dem Weg, und wenn du das kannst, will ich dich heiraten.“ Stephan Kerns Skulpturen sind wie Antworten auf ein ähnliches Rätsel. Er macht nicht das Eine und nicht das Andere. Seine hintersinnige Klugheit liegt darin, feste Ordnungen nicht zu akzeptieren, an Funktionen zu zweifeln und damit Sinn abzuziehen. Nach dieser komplizierten geistigen wie handwerklicnen Operation sind seine Gegenstände frei für Umdeutungen. Daraus entsteht Vieldeutigkeit. Und sie ist nichts anderes als ein Merkmal eines Kunstwerks.

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Stephan Kern
Neue Arbeiten