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Sterben. Tod. HANNES VOGEL
20.10.2018 – 27.01.2019

Seit vielen Jahrzehnten gehören die Arbeiten von Hannes Vogel zum festen Bestandteil der Sammlung DKM und nehmen eine einzigartige Position in dieser ein. Anlässlich des 80ten Geburtstags des Künstlers unterstreicht das Museum DKM mit einer Präsentation seiner neusten Arbeiten diese enge Beziehung. Bis Ende Januar 2019 werden Zeichnungen aus der Publikation "Sterben. Tod", die er gemeinsam mit seiner Frau Petruschka erstellt hat, im ersten Ausstellungsraum präsentiert.

Hannes Vogel wurde im Mai 1938 in Chur, Schweiz geboren. Sein Vater war Friedhofsgärtner, der Tod war von Kindesbeinen an alltäglich. In seinem künstlerischen Werk wurde der Tod erst vor wenigen Jahren, nach der Lektüre von u.a. Paul Celans "Todesfuge", relevant. Die aktuelle Ausstellung knüpft an die Arbeiten Finnegans Sehschule, 1999, und Der Scherben Schönheit ist nicht die der Töpfe, 1998, aus der Sammlung DKM an. Beide Werke werden regelmäßig in der Dauerausstellung präsentiert.

Die Arbeit Finnegans Sehschule, 1999, erinnernd, findet Vogel wieder zum Ausdrucksmittel "Zeichnung" und wählt Literaturzitate, aus denen er mit verschiedenen Stricharten seine Zeichnungen entwickelt. Er befragt die Striche und Punkte danach, wie sie zu Zeichen werden, die Inhalte vermitteln. Aus dem Gewirr der Linien entwickelt sich die Zeichnung, die im Zusammenhang mit den literarischen Zitaten und ergänzenden Gedanken von Hannes Vogel einen sehr privaten Einblick gewähren. Vogel bedient sich an den literarischen Werken von u.a. Paul Celan, Tadeus Pfeiffer, Stefan Zweig und der Widerstandsgruppe Die weiße Rose und assoziiert sie mit seinen eigenen Empfindungen, sodass der Leser und Betrachter auf eine Gedankenreise mitgenommen wird.

Die Publikation steht im deutlichen Kontrast zu den Arbeiten im öffentlichen Raum, für die das Künstlerpaar 2014 den Bündner Kulturpreis erhalten hat. Bei diesen Arbeiten schaffen es die Künstler, die Wahrnehmung durch kleinste Interventionen zu schärfen und historische Dimension eines Ortes mit ästhetischen Mitteln zu betonen. 1981 traten Hannes und Petruschka Vogel zum ersten Mal als Künstlerpaar mit der "Wegmarkierung" in Basel in die Öffentlichkeit. Seither haben sie ihre künstlerischen Spuren an zahlreichen Orten hinterlassen.

Mit der Ausstellung "Sterben. Tod." wird das Werk des Schweizer Künstlers, nach Einzelausstellungen in der Galerie Linie (1984, 1989), der Galerie DKM (2001) und dem Museum DKM (2009), bereits zum fünften Mal von Dirk Krämer und Klaus Maas gewürdigt. Seine Arbeiten sind darüber hinaus regelmäßig in der Dauerausstellung präsent und waren ein wichtiger Baustein der letzten Sonderausstellung "Kunst & Kohle. Die schwarze Seite".

Hannes Vogel lebt und arbeitet im Schams im Turmhaus in Mathon, CH.

Die Ausstellung geht auf die Publikation "Sterben. Tod." zurück, die 2016 von Hannes und Petruschka Vogel veröffentlicht wurde.