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Stift und Zettel, mehr braucht es nicht für eine Zeichnung – denkt man. Dabei ist die technische Bandbreite dessen, was Zeichnung sein kann, riesig. Der Titel der Ausstellung ist also eine charmante Untertreibung. Denn in den Arbeiten von elf KünstlerInnen zeigt sich, dass Zeichnung bisweilen alle Vorstellungsgrenzen sprengt. Mal entsteht eine Papierskulptur, die nur noch materiell an angefangene Zeichnungen erinnert, Flugzeuge am Himmel zeichnen ein Video, gerahmte Zeichnungen entfalten sich in den Raum hinein, Zeichnungen stellen ganze Räume überhaupt erst her, sei es als Raumwand oder als Projektion. In Textilien ausgeführte Striche stehen wie selbstverständlich neben Graphit, Tusche und Kugelschreiber. Die Dortmunder Ausstellung beweist, dass eine kleine Skizze, eine Notiz mit Stift auf einem Zettel nur der Ausgangspunkt ist für Arbeiten, die die Zeichnung über sich selbst hinausführen. Wer bisher nicht ahnte, wozu Zeichnung fähig ist, wird hier mit Beispielen überschüttet: Zeichnung ist kein vorbereitendes, gar nachgeordnetes Medium, sondern eigenständiges Genre mit der Möglichkeit zur großen Oper.

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Stift und Zettel
Kurator: Patrick Borchers

Künstler: Tim Cierpiszewski, Theresa Frölich, Trixi Groiss, Anna Kolodziejska, Moussa Kone, Nina Märkl, Paula Mueller, Ute Ostermann, Pia Schauenburg, Adriane Wachholz