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Strawalde ist Maler, Grafiker und Zeichner ebenso wie Aktionskünstler und Filmemacher. Strawalde wurde als Jürgen Böttcher 1931 in Frankenberg/Sachsen geboren. Seine Werke befinden sich in wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen. Derzeit ist er unter anderem auch in der Neuen Nationalgalerie in Berlin in der viel diskutierten Ausstellung "Der geteilte Himmel. 1945 bis 1968. Die Sammlung", kuratiert von Udo Kittelmann, zu sehen.

Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Born Berlin widmet sich Strawalde, dem Maler. Zu sehen sind großformatige Arbeiten auf Leinwand, die in den vergangenen Monaten entstanden und den Maler auf der Höhe seines künstlerischen Schaffens zeigen. Seine Bilder bewegen sich am Rande der Abstraktion, bekannte Formen werden aufgenommen und mit anderen Formen auf der Malfläche kontrastiert. Dabei verwendet Strawalde neben der Ölfarbe unterschiedlichste Materialien, die er zu fast plastisch wirkenden Ensembles zusammenfügt. Zentral ist sein malerischer Gestus, der Formen und zeichenhafte Elemente in oftmals starken Farben auf der Leinwand zu beeindruckenden Tableaus zusammenfügt.

Elementare Bewegungen, skizzenhaft auf Papier oder Leinwand gebracht. Das ist der Ursprung der Bilder von Strawalde. Mal belässt er es beim Zeichenhaften, mal arbeitet er das Begonnene mit Farbe aus. Dann entstehen seine charakteristischen Gemälde, Kompositionen voller Brüche, voller Ideen, voller Vitalität. "Das ist wie tanzen", sagt Strawalde. Außerdem sind in der Ausstellung aktuelle Arbeiten auf Papier - Zeichnungen und Collagen - zu sehen.

Strawalde wuchs in dem sächsischen Ort Strahwalde auf, nach dem er sich später benannte. Er studierte ab 1949 Malerei in Dresden, weil er aber im Kontext des sozialistischen Realismus für seine Kunst keine Chancen sah, nahm er 1955 an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam ein Regie-Studium auf. In den folgenden Jahren arbeitete er gleichermaßen intensiv in den unterschiedlichen künstlerischen Genres - Malerei, Aktionskunst, Film. Als Maler lieferte er immer wieder informelle Kommentare und abstrakte Gegenentwürfe zur herrschenden Staatsdoktrin. Als Filmemacher Jürgen Böttcher drehte er teils preisgekrönte Dokumentationen über die Arbeitswelt, über einfache Menschen wie Ofensetzer oder Küchenfrauen. Sein erster Spielfilm, "Jahrgang 45" (mit Rolf Römer), an dem er in den 60er-Jahren arbeitet, wurde verboten und konnte erst 1990 gezeigt werden.

Erst ab den späten 70er-Jahren wurde auch die Malerei Strawaldes öffentlich gewürdigt. 1990 drehte er den ausgezeichneten Film "Die Mauer", 1994 bekam er den Titel "Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres" von Francois Mitterand für sein Lebenswerk, 2001 wurde ihm vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in öffentlichen Sammlungen, etwa in der des Deutschen Bundestages. 2006 wurde Strawalde auf der Berlinale für sein Lebenswerk geehrt.

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Strawalde
Malerei
Kurator: Udo Kittelmann