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Der Streik, die Unterbrechung der Produktivität, ist nicht nur ein Kampfmittel, sondern steht auch Der Streik, die Unterbrechung der Produktivität, ist nicht nur ein Kampfmittel, sondern steht auch für eine besondere Zeit des Nachdenkens über die Grundlagen der Arbeit. Er ist ein Zeitraum für Kreativität, die nicht allein auf die Produktion gerichtet ist. Für eine Unterbrechung der Arbeit plädierte schon am Ende des 19. Jahrhunderts der französische Sozialist Paul Lafargue, als er das Recht auf Faulheit propagierte, um das in Arbeitssucht verfallene Proletariat und die in der Dekadenz des Konsums dahinsiechende Bourgeoisie zu retten. Haben sich einerseits Künstler wie Richard Serra mit dem Arbeiter identifiziert, sind andererseits Faulheit oder Langeweile, wie man von Künstlern wie Bruce Nauman weiß, wichtige Komponenten künstlerischer Arbeit. Der Künstler kann ebenso als der Prototyp des Arbeitslosen bezeichnet werden, der zwar nie ohne Produktivität existiert, diese jedoch anders begründet und definiert.

Streik ist als Freiraum gedacht, der in diesem Fall der Ausstellungsraum des Westfälischen Kunstvereins ist. Es wird jetzt keine Kunstproduktion präsentiert, sondern in wechselnden Veranstaltungen über die Neubewertung der Arbeit, einschließlich der Grundlagen künstlerischer Arbeit nachgedacht. Welche Alternativen stellen sich zum scheinbaren Arbeitsmangel in der globalen Marktwirtschaft? Warum gibt es glückliche Arbeitslose? Wie sieht es aus mit der Bewertung des symbolischen Kapitals, das die Kunstwelt unerlässlich produziert? Interessiert es jemanden, wenn Künstler und Künstlerinnen streiken?

Der Kunstverein zeigt eine Filmreihe zur Geschichte des Streiks im Film, lädt zu Vorträgen zu neuen Arbeitsmodellen ein, und gibt Informationen über Netzwerke, die in neue Richtungen zu denken versuchen. Künstler und Künstlerinnen, die sich in ihren Ansätzen mit dem Phänomen der Arbeit auseinandergesetzt haben, sind darüber hinaus eingeladen, auf unterschiedliche Weise zum Programm beizutragen. Der Mai, der Monat der klassischen Arbeiterbewegung wird genutzt, um neue Bewegungen in die Diskussion der Arbeit aus der Sicht der Kulturschaffenden zu bringen.

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Streik
Kurator: Carina Plath

Künstler:
buero für integrative kunst  (Jörg Amonat / Stefan Krüskemper), Mark Formanek, Reinigungsgesellschaft,  Matthias Schamp ...