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Eröffnung: Donnerstag, 9. Juni 2022 von 18 bis 21 Uhr
Ausstellungsdauer bis Samstag, 30. Juli 2022

SUMMER OF LOVE 55

Vera Chytilová, Al Hansen, Lennart Grau, Manfred Peckl, Dan Perjovschi, Rade Petrasevic, Margot Pilz, Tex Rubinowitz, Gerhard Rühm, Maruša Sagadin, Kristof Santy, Mircea Stanescu, Franz West

Die Ausstellung SUMMER OF LOVE 55 will an die soziokulturellen Phänomene erinnern, die den Sommer 1967 bestimmten. In den USA und in der ganzen Welt gab es damals die ersten großen politischen Proteste junger Menschen gegen den Krieg in Vietnam. Gleichzeitig war der Ausbruch neuer populärer und subkultureller Musik eines der bestimmenden Merkmale des SUMMER OF LOVE:

If you're going to San Francisco,
Be sure to wear some flowers in your hair.
If you come to San Francisco,
Summertime will be a love-in there.
(Scott McKenzie, 1967)

Summer of Love lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Ära, in der sowohl Konzepte der Politik als auch der Begriff der Liebe einen wichtigen Stellenwert einnahmen. Es war die Zeit des zivilen Ungehorsams, des Antiautoritarismus, des politischen Protests und der "Flower Power". Der politische Aktivismus führte zu soziokulturellem Aktivismus und alternativen Lebensstilen (sexuelle Freiheit, Kommunen, gemeinsames Eigentum).

Der belgische Philosoph Raoul Vaneigem stellte sich eine neue Gesellschaft vor, welche "die Beteiligung aller an der Selbstverwirklichung aller anderen fördert und unterstützt", basierend auf "Kreativität, Liebe und Spiel". In dem heute wieder regressiven Klima der Angst und der Fremdenfeindlichkeit scheint Vaneigems These aktueller denn je.

Damals gab es Hoffnung auf eine neue und andere Welt - von Liebe und gegenseitigem Verständnis erfüllt. Vielleicht können wir etwas davon lernen, wenn wir über die späten 1960er Jahre nachdenken und sie mit der individualistischen und wettbewerbsorientierten Zeit von heute vergleichen.
(zitiert nach Katerina Gregos)