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Pechblende (Kapitel 1) der Künstlerin Susanne Kriemann basiert auf Recherchen zum Abbau des uranhaltigen, radioaktiv strahlenden Minerals Pechblende im Erzgebirge durch die Wismut AG/SDAG. In den Jahren 1946–89 wurde die DDR zum drittgrößten Uranproduzenten der Welt und trug wesentlich zur atomaren Aufrüstung der UdSSR bei. Die Ausstellung, die virtuelle Bibliothek und das Künstlerbuch zu Pechblende beleuchten diesen Teil deutscher Geschichte bis hin zur darauffolgenden Renaturierung der Landschaft, die bis 2045 abgeschlossen sein soll.

Über die Form der Präsentation reflektiert Kriemanns Installation die künstlerischen Möglichkeiten, Unsichtbares sichtbar zu machen. Sie bedient sich dabei sowohl analoger, fotografischer Methoden als auch der Autoradiographie – einer Technik, bei der fotosensitives Material durch radioaktive Objekte selbst belichtet wird. Die Künstlerin kombiniert ihre Autoradiogramme mit Archivmaterial und musealen Objekten und fokussiert das Vermögen radioaktiver Strahlung, trotz des emittierten Lichtes unsichtbar zu bleiben.

Parallel zur Ausstellung entsteht eine virtuelle Bibliothek als Website, die eine stetig wachsende Sammlung an Text- und Bildmaterial öffentlich verfügbar macht. Das Künstlerbuch wird am Freitag, den 3. Juni 2016 um 14 Uhr in der Schering Stiftung vorgestellt.

Ein "Prolog" zur Ausstellung in Berlin wird im Prefix Institute of Contemporary Art, Toronto, präsentiert.

Ein Projekt in Kooperation mit dem Prefix Institute of Contemporary Art, Toronto, und dem Exzellenzcluster Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert vom Kunstfonds Bonn.
Wir danken Lutz Seiler, dem American Museum of Natural History, New York, dem Museum für Naturkunde, Berlin, und dem Museum Uranbergbau, Bad Schlema, für die freundliche Unterstützung.