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«Vier Fünftel der Menschen lesen ein Buch im Liegen», erklärt Julius Deutschbauer in seiner im Kunsthaus Baselland gehaltenen Einführung in sein 1997 begonnenes Projekt der . › › ›

Das bereitgestellte Canapé, das mit weiteren Fauteuils und einem Tisch Bestandteil der Bibliothek ist, trägt diesem Rechercheergebnis Rechnung. Deutschbauer versteht sich als Kammerdiener der , welche mittlerweile auf zahlreiche Ausstellungen verweisen kann und somit selbst eine Biographie bekommen hat. In Interviews mit nach persönlichen Sympathien ausgewählten Personen erfragt Deutschbauer das ungelesene Buch des Interviewten und hält als eine Art Verbindungsstelle mit der Aussenwelt das Wetter zum Zeitpunkt des Interviews fest — ein Unterfangen, welches er mit der Bibliothekarsfigur in Elias Canettis teilt. Die mittlerweile zahlreichen nach den Interviews angekauften Bücher in der Bibliothek sind nach den Namen derjenigen geordnet, welche das Buch zum Zeitpunkt des Interviews ein- oder mehrmals noch nicht gelesen hatten. Julius Deutschbauer siedelt seine Bibliothekarsrolle irgendwo zwischen den Modellen des Oberbibliothekars in Musils und des Quäkerbibliothekars in Joyces an; also zwischen dem oberflächlichen Wissen über Titel und Inhaltsverzeichnis und der höchsten Pflichterfüllung eines . Sein präzise durchgeführtes Projekt gibt Aufschluss über eine Phänomenologie des Lesens, die bis heute noch nicht geschrieben wurde. Seit einigen Jahren arbeitet Deutschbauer zusammen mit Gerhard Spring an diversen, der Bibliothek zugehörigen Projekten. Ein solches ist das so genannte , das insgesamt zum zweiten Mal im Kunsthaus Baselland durchgeführt wird. Tonlose Videos mit laufenden Textzeilen, ein Mikrophon und Lautsprecher stehen den BesucherInnen zur Verfügung, um die eigenen Lesekünste laut zu erfahren. Die von den verschiedensten Quellen stammenden Textzeilen sind Unterhaltung, Dekor und Mitteilung in einem. Mit Aphex Twin formuliert: «Ich liebe Stimmen, aber nur sparsam und am liebsten so, dass man sie nicht versteht. Ich sehe sie als abstrakte Gemälde.»

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SWEET NOTHING
(Liege)Stätten des sommerlichen Nichtstuns

mit Angela Bulloch, Julius Deutschbauer, Jeremy Edwards, Dorothee Golz, Douglas Gordon, Julie Hayward, Milosz Luczynski, Ursula Palla, Markus Schwander, Gerhard Spring, Bendicht Walthert ...