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Katya Sander und Alex Villar markieren mit ihren Arbeiten Möglichkeitsräume.

Ihre für halle_für_kunst produzierten 'viewing units' schaffen Knotenpunkte für Reflexion und Interaktion. Indem sie Bedingungen des Sehens gleichzeitig vergegenständlichen und rahmen, verorten die Installationen der beiden Künstler sich und ihre Rezipienten im (Ausstellungs-)Raum. Sie verhandeln Beziehungen zwischen Wahrnehmungen, Individuen und Architekturen, Apparaten und räumlich-zeitlichen Konstellationen. Projektionen von Lichtbildern oder Videos und die Wege der Besucher/Passanten kreuzen sich mit Klängen, Dialogfragmenten und Handlungssträngen.

Betrachter entern Bilder und Räume und verändern sie gleichzeitig. Die architektonische Situation setzt Körper in Szene und stellt die Bedingungen ihres Erscheinens. Wechselnde Positionen und Perspektiven skizzieren bewegliche Strukturen, äußern und ändern temporäre Relationen.

Alex Villars Installation reflektiert die produktive Regulierung von Individuen in der Konstruktion und Organisation urbaner Räume. Gerüstartige Rahmen umgrenzen Planflächen, sie stecken den Parcours der Besucher ebenso ab wie den Hindernislauf des Künstlers in der Videoprojektion. Ihr Dazwischen umgibt die Körper und definiert den Raum, den sie einnehmen, aneignen und besetzen können.

Welche Überschneidungs-flächen, Kreuzungslinien und Berührungspunkte entwickeln sich zwischen individuellen Ansprüchen und geteilten Räumen, zwischen Subjekten und der sie umgebenden Architektur?

Katya Sanders Arbeit entwickelt in stummen Dialogen und Schattenbildern Momente und Geschichten verräumlichter Kommunikationsprozesse und Bewegungen, sich teils überlappende, synchrone und sequenzielle Szenen. Es sind Hinweise "auf die gegenwärtige Aneignung des Raumes durch ein 'Ich'” – mit der Aufgabe, "...den Anderen in ein Verhältnis zu diesem 'Ich' zu setzen und somit eine konjunktive und disjunktive Artikulation von Räumen zu schaffen.” (Michel de Certeau)

Patricia Holder Pressetext