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Die Werkschau “ter Hell: die Show” konzentrierte sich auf das jüngere Schaffen des Künstlers ter Hell und war eine Inszenierung von Arbeiten der vergangenen zehn Jahre bis heute.

Die Ausstellung bewegte sich entlang struktureller konzeptioneller Knotenpunkte auf ter Hells Schaffensweg und imaginierte in elementarer, reduzierter und expansiver Weise die Notation einer großen Symphonie. Ein künstlerisch konstruierter DNS Strang, der gesellschaftliche Zusammenhänge fasst, wurde erfahrbar.

Im Zentrum standen die Schlüsselwerke "synthesische Vision” (2007), „Key Wall“ (2006) sowie das Schriftbild „Empowerment“ (2004) und das Panorama „Berlin Quartett“ von 1999 sowie die Installation „cerebral celebration“ von 2009. Zu seinen neuesten gezeigten Arbeiten gehörten die Bildergruppe „ter im gelben Kreis“, “Lógos” und “E-in-style“.

Ungegenständliche Malerei hat bei ter Hell Abstraktion im Zwischenraum von Farblogik, Systematisierung, Archaik-Jetzt-Zeit-Technik, Sprache, Zeichen und Schrift – Strukturen zum Gegenstand. In seiner Bildsprache formuliert er eine Sehnsucht nach Bewusstseinswandel von Auflösung hin zu energetischem Verständnis – so seine Verwendung von Zeichen und Symbolen.

Das Prinzip der Inversion in präziser werdende geistige Räume ist treibende Methode. Dieser Arbeitsansatz mündet in der theoretischen Analyse und geht über in ein Selbstverständnis mit politischer und persönlicher Standortbestimmung im globalisierten Wirtschaftssystem in dem sich kulturell und wissenschaftlich eine Entwicklung vollzogen hat, z.B. vom Röntgenbild zum bildgebenden Verfahren.

ter Hells Kunst ist ein Beispiel dafür, wie ein Werk parallel zum Kunstbetrieb wächst: 1992 beginnt er, auf der Suche nach lebensnaher Arbeit einen geistig virtuellen Bildraum als gedanklicher Torus Attraktor zu entwerfen, geprägt von dem Versuch einer Wertebestimmung, der Suche nach Form und Ethik. Seiner Arbeitsthese “der Widerspruch in sich führt progressiv gedacht zu offener Struktur” folgend, verlässt er den virtuellen Bildraum und definiert: “Geburt und Tod als Struktur - Leben und Sterben ist Kultur”.

Die Ausstellung zeigte ein strukturelles Farbnetz mit klarer Ordnung auf drei Etagen, das ein Bewusstsein von kreativer Potenz als Allpräsenspermanenz in sich trägt. Trotz gewichtigen Inhalts erschien die Präsentation leicht, locker und lebendig.

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Jan Ter Hell
die Show
Durch den medialisierten Moment zu neuer Ästhetik