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Terunobu Fujimori. Ein Stein Teehaus und andere Architekturen
4. September bis (29. November) 2020
und
5. Februar bis 11. April 2021

Ein Stein Teehaus

Das Ein Stein Teehaus wurde über ein Jahr geplant und realisiert und bildet nun ein Ausstellungsstück im Maßstab 1:1, welches der Stiftung Insel Hombroich erhalten bleiben wird. Es reflektiert die präzise Kenntnis der Geschichte und Prinzipien der Teezeremonie sowie deren sehr persönliche Interpretation durch den Architekten und Historiker Terunobu Fujimori. Dabei wurden vor allem natürliche Materialien wie unbehandelte Robinienstämme und eine nach traditioneller Yakisugi-Methode karbonisierte Holzverschalung verbaut.

Der Architekt Terunobu Fujimori (*1946) hat als Historiker geforscht, unterrichtet und publiziert, bevor er mit 45 Jahren erste eigene Entwürfe entwickelte. Die wenigen seitdem realisierten Projekte finden international starke Beachtung. Bei seinen Teehäusern ebenso wie bei den großen Bauten nutzt er natürliche Materialien und grenzt sich mit eigensinnigen Ideen von gängigen Formsprachen ab.

Die Ausstellung Terunobu Fujimori. Ein Stein Teehaus und andere Architekturen wurde gemeinsam mit dem japanischen Architekten, der zudem einer der bedeutendsten Architekturhistoriker seines Landes ist, entwickelt. Die Auswahl von Projekten konzentriert sich auf von ihm geplante Teehäuser, insbesondere auf das für die Raketenstation Hombroich entworfene Ein Stein Teehaus und seine Entstehung. Die Teehäuser werden – wie weitere gezeigte Bauten und Möbel – von der Verwendung natürlicher Materialien sowie ihrem Verhältnis zur umgebenden Landschaft geprägt.

Karl Heinrich Müller, der Gründer von Museum Insel Hombroich, hatte ein besonderes Interesse an der Teezeremonie sowie an Objekten und Kunstwerken aus dem Kontext dieser jahrhundertealten Tradition. In der Sammlung der Stiftung finden sich zahlreiche Teeschalen und andere Gefäße, die im Rahmen von Zeremonien gebraucht wurden. Es wird eine bisher nicht gezeigte Auswahl ausgestellt.

Terunobu Fujimori verbindet ein soziologisches Interesse mit einem neo-dadaistischen Gespür, in dem er seit den frühen siebziger Jahren absurde Situationen im japanischen Stadtraum fotografisch und zeichnerisch festhält. 1986 bildete er gemeinsam mit Genpei Akasegawa, Joji Hayashi, Tetsuo Matsuda und Shinbo Minami die ROJO Society für Roadside Observation Studies, in deren Beobachtungen die Ausstellung Einblick gibt.

Kuratiert von Frank Boehm mit Leonhard Panzenböck