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Die Projekte der Ausstellung, " the island and the aeroplane", besitzen alle die Fähigkeit fast physische Gefühle wiederzugeben. Vielleicht dadurch dass sie eine Nicht-Selbstbewusstsein in der Öffentlichkeit portraitieren? Die Projekte haben aber auch starke politische Untertöne. " the island and the aeroplane""handelt von dem einzelnen Individium in einer kollektiven Welt. In der Ausstellung geht es nicht nur um die Frage des selbstgenügenden und sicherheitssüchtigen Menschen versus dem offenen, kollektiven und solidarisch denkenden Menschen. Es geht auch nicht nur um die Frage, wie man individuell auf eine Entfremdung reagiert. In einer sehr direkten und melancholischen Art und Weise handeln alle Projekte dieser Ausstellung von den Wünschen und Wegen möglicher Selbstrealisation.

Die unterschiedlichen Positionen, aus verschiedenen kulturellen Hintergründen, finden ihren Ausdruck in verschiedenen Medien wieder.

Claudia Reinhardt beschäftigt sich mit den Selbstmorden von Künstlerinnen. Durch fotografische Inszenierungen, in denen sie den letzten Moment mit sich selbst als Modell imaginiert, untersucht sie die Energien der Selbstzerstörung, des Widerstands oder des Protests, die als Tatbestände, all dieser Biografien, zugrunde liegen.

Tobias Bernstrup zeigt eine andere Form von 'Wegtreten' in eine virtuelle Welt. Mit der Videoarbeit "Polygon Lover" spiegelt sich der Künstler zurück in die Wirklichkeit. Als Performer und Musiker kommt Tobias Bernstrup ziemlich nahe an sein virtuelles Alter Ego und dessen "Fetish Reality". link to his homepage

Camila Sposati will mit ihrem Video durch einen einfachen Text einen Dialog mit dem Zuschauer versuchen. Durch Provokation verführt sie in einen intimen Kontext und lässt zwischenmenschliche Power Plays deutlich werden.

Susan Philipsz füllt den Raum mit ihrer nackten Stimme, nicht um uns aus dem Hier und Jetzt wegzutranspotieren, sondern unser Selbstempfinden zu verstärken und uns unserer Umgebung bewusst zu werden. Die Songs, die sie in ihrer Arbeit benutzt, evozieren sowohl persönliche Erinnerungen als auch gemeinsamme kulturelle Erfahrungen.

Jesper Just zeigt eine Videoarbeit über einen Gefühlszustand, der Sentimentalität und Dramatik ausdrückt. Genauer gesagt ist es ein Gefühl, irgendwo zwischen Liebe und Verzweiflung, zwischen Einsamkeit und gemeinsamen Dasein. Die Arbeit schildert einen Menschen, der seinen Zustand der Verlorenheit beobachtet aber trotzdem nicht entkommen kann.

Emma Hedditch thematisiert durch ihre Herangehensweise Einzigartigkeit und deren Scheitern in der Universalität.Sie bittet andere Frauen für ihre Videoarbeit typische Szenen zu filmen, die sie dann zusammenstellt und editiert. Indviduelle Handlungen werden somit zu universellen Handlungen; Autorenschaft und Individualität werden hierbei hinterfragt. In der Z- bar werden Auszüge aus Hedditchs Film- und Video-Archiv gezeigt. Die Tradition feministischer Recherche wird hier wieder aufgenommen und ausschließlich Videos von Künstlerinnen gezeigt.

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