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Die von Paco Barragan konzipierte Ausstellung The Non-Age befragt historische und soziologische Ideen und Vorurteile, die mit dem Alter verbunden sind. Die gezeigten Werke reflektieren das Bedürfnis nach einem neuen, experimentelleren Verständnis vom Prozess des Altwerdens, während sie gleichzeitig die damit verbundenen Ängste vor Einsamkeit, körperlichem Verfall und schliesslich dem Tod thematisieren. Auch im Alter geht es mittlerweile darum in Form zu sein, ins Fitnessstudio zu gehen, eine Diät zu machen, sich sportlicher zu kleiden, den Körper bei Bedarf mit einer Schönheits-OP zu tunen oder sich gesund und kalorienbewusst zu ernähren. Heutzutage wollen Männer und Frauen auch im Alter jung und verführerisch sein und ein aktives Sexleben führen, das nicht notwendigerweise mit einer partnerschaftlichen Beziehung einhergeht. Unsere Vorstellungen von Sexualität, Alter und Körperlichkeit werden dabei hinterfragt: Männer gehen mit älteren Frauen aus, Frauen lieben Frauen, Frauen teilen sich angesichts des Mangels an Männern einen gemeinsamen Liebhaber und offene Beziehungen mit mehreren Sexualpartnern sind normal. Noch immer wird man im Alter zum Mitglied einer Passivgesellschaft, die älteren Menschen die Teilnahme am politischen Leben ebenso streitig macht wie bedeutungsvolle und befriedigende Erfahrungen jenseits des Berufslebens. Es ist nicht zuletzt dieses Fehlen von sozialen Verankerungen und der Möglichkeit einer Einflussnahme auf die Gesellschaft, das den Konsum als willkommenes Substitut erscheinen und zur täglichen Therapie werden lässt.

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The Non-Age
Co-Kurator: Paco Barragan

Künstler: Miguel Aguirre, Sabine Dehnel, Ana de Matos, Peter Granser, Daniel Marti, Luis Molina-Pantin, Erwin Olaf, Jesus Segura, Thomas Zollinger