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Das NRW-Forum Kultur und Wirtschaft Düsseldorf zeigt ab dem 19. März eine Ausstellung mit Fotos der Rolling Stones. - Die Rolling Stones beauftragten 1975 Christopher Simon Sykes, sie auf ihrer kommenden Tournee zu begleiten und sie so für ein Buch zu dokumentieren. Das war eine aussergewöhnliche, überraschende Wahl, denn Sykes war (und ist) zwar ein einfühlsamer, bekannter Fotograf für Gärten und Country Houses ... aber als Rock & Roll Fotograf war er damals weiß Gott nicht in Erscheinung getreten. Und: Die Tournee, um die es sich handelte, war eine 40 Städte umfassende Riesen-Tour durch die Vereinigen Staaten, seinerzeit die größte jemals geplante Rock & Roll Tournee überhaupt. Sie sollte als T.O.T.A, als Tour of the Americas, in die Annalen der Musikgeschichte eingehen.

Simon Sykes Unerfahrenheit im Umgang mit Musikern sollte sich als glückliche Fügung erweisen. Die Rolling Stones suchten für einen frischen, neuen Look für ihr fotografisches Tour-Tagebuch, das durchaus das Feeling eines Familienalbums vermitteln sollte. Sykes lebte und tourte mit den Stones; er hing mit Ihnen in den Hotels herum, backstage genauso wie im Flugzeug, mit dem sie die enormen Strecken bewältigten. Und die Fotos, die er dabei schoß, zeigen genau die beabsichtigte Nähe. Der Fotograf als Teil der Familie, der an allen aufregenden Momenten genauso dabei ist wie im normalen Tagesablauf, der Nervositäten miterlebt, Streitereien, Eifersüchteleien und Positionskämpfe genauso wie Freundschaften und intime Augenblicke. So wurde Christopher Simon Sykes zum ersten “embedded” Fotografen der Rockgeschichte. Seine Objektivität bei aller Vertautheit macht seine Fotos zu ganz aussergewöhnlichen Dokumenten der Musikgeschichte. Sie sind aber auch ein Beweis für das frühe Vermarktungsbewußtsein der Rockmusiker, die ihre Aussen-Präsentation in die eigene Hände nahmen – sie sahen sich als Multi-Media-Künstler in eigener Sache und blickten dabei in vielen Fällen auf ihre Kunstschul-Ausbildung zurück, von Keith Richards zynisch mit »Ich meine, wenn man in England Glück hat, dann kommt man auf die Art School. Hier können sie dich hinstecken, wenn sich woanders nichts findet.« kommentiert. Coverentwürfe, wie der von Andy Warhol für »Sticky Fingers« oder aber die Beauftragung von Christopher Simon Sykes sind Beispiele für die untrennbare Verbindung von Rock und Pop mit der Bildwelt der Fotografie, Kunst und später des Video. Die Ausstellung kommt aus London von der Getty Images Gallery und faßt über 60 der eindrucksvollsten Fotos aus Christopher Simon Sykes Archiv zusammen. Es erscheint ein Katalog mit einer Einführung von Edo Reents. Pressetext