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Lange Nacht der Museen Samstag, 06. Oktober 2007 von 18.00 – 01.00 in der Stadtturmgalerie. Kunstauskunft und Artist Talk, spezielle Wasserverkostung und die Performance „Arcella“ von Renée Stieger (20.00, 22.00).

In der Ausstellung „The Structure of Scientific Revolutions“ zeigt Alison Gerber (*1979, Schweden/USA) neue Arbeiten in denen sie die Thematik von esoterischen Technologien aufgreift. Die Grenzen der wissenschaftlichen Beweisbarkeit sind die Inspiration für eine Serie von Zeichnungen und eine Edition von Gläsern. Die Ausstellung dreht sich um Wasser, insbesondere um die unterschiedlichen Methoden und Maschinen Wasser zu beleben und zu verändern, um das „ideale“, gesunde Wasser herzustellen. Alison Gerber nimmt Bezug auf die lange Geschichte der Bedeutsamkeit der Herkunft und der Behandlung des Wassers, sowohl im religiösen, esoterischen und wissenschaftlichen Kontext, als auch für Rituale und für Gesundheitszwecke. In „The Structure of Scientific Revoulutions“ ist Gerber vor allem an der Möglichkeit von funktionsfähigen Zeichnungen interessiert – die Hoffnung, dass ein Bild als Maschine funktionieren könnte, als eine Anleitung, ein Kürzel oder Zeugnis, als ein Instrument.

Die „Functional Drawings“ genannten Zeichnungen auf Papier funktionieren angelehnt an eine psychedelische Tradition durch konzentrierte Betrachtung und bieten sich an ohne Denkprozesse direkt auf den Körper einwirken zu können. Die selbsterklärenden Titel „Remember Be Here Now“, „Here Right Now Always”, „Go In In In In”, “It’s All the Same Trip It’s All the Same”, „It’s All Right Now”, erinnern an Songtexte und Beschwörungsformeln. Als formaler Ansatz für die feinen, reduzierten Tuschezeichnungen dienen kristalline Formen aus der Tiroler Bergwelt. Die Arbeiten in der Ausstellung reflektieren die menschlichen Bedürfnisse sowohl nach dem wissenschaftlich Belegten als auch nach dem Unerklärbaren und dem Transzendenten.

Für die Installation „Instruments and Machinery“ hat Alison Gerber eine Edition von 85 Trinkgläsern produzieren lassen, die auf der Seite mit einer abstrahierten Zeichnung von einer Patentanmeldung aus der Wasser-Veränderungstechnologie mit Laser graviert wurden. Die Gläser könnten aufgeladen durch das Bild die Funktion einer Maschine ersetzen. Wasser das aus diesen Gläsern getrunken wird, wird inhaltlich verändert und verbessert. Die Künstlerin verweist mit dieser Installation auf die Geschichte der verschiedenen kommerziellen Versuche wasserverändernde Maschinen zu produzieren. Die Präsentation auf Salz nimmt Bezug auf symbolische Traditionen und steht für absolute Reinheit.

Alison Gerber kreiert zu der Installation ein Werbeplakat mit einem Pseudo-PR-Text und einem erfundenen Empfehlungsschreiben, wie ihn Firmen aus der Wasser-Veränderungstechnologie einsetzen um ihr Produkt zu platzieren und neue Kunden zu gewinnen.

Besonders die Zitate von begeisterten Anwendern sind ein wichtiger Bestandteil der Werbestrategie, vor allem wenn wissenschaftlich fundierte Untersuchungen oft nur zweifelhafte Ergebnisse liefern.

„Mehr als ein Glas: Ein Instrument für Gesundheit und Wellness. Ausgangspunkt war unsere patentierte Technologie um Wasser zu reinigen und zu beleben. Durch strenge Tests haben wir eine aufregende Entdeckung gemacht: Maschinen waren nicht notwendig – eine Darstellung der Maschine, die mit Wasser in Berührung kommt, hat die gleichen Effekte wie die eigentliche Maschine! Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es die Form ist, die für positive Effekte verantwortlich ist. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen Ihnen eine Chance zu bieten den Unterschied zu fühlen. Treffen Sie eine Entscheidung – fürs Leben!“

„Ich finde es ist einfacher zu trinken als normales Leitungswasser und ich habe festgestellt, dass ich mich besser und aufmerksamer fühle, wenn ich ein paar Gläser am Tag trinke. Ihr Wasser schmeckt so gut wie ich mich dadurch fühle!“ Alison Gerber, Künstlerin

Dank an: Riedel Glas Austria (Kufstein), Nadja´s Glaswelt (Innsbruck)