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Vernissage 8. September 2007, 15-18 Uhr

2003 feierte die Galerie ihr 10-jähriges Bestehen noch voll im "Zeichen der Banane" in Essen. Das mit einer Schablone aufgebrachte Zeichen ziert nicht nur den Eingang der Galerie in Mülheim, sondern auch viele Museen- und Galerietüren an tausenden Orten in ganz Europa und über die Welt verstreut - an Orten, wo die Kunst ist, Orte, die dem Kölner Thomas Baumgärtel interessant erscheinen, die gute Arbeit leisten für die Kunst, den Künstler und den Kunstinteressierten. Die Banane ist dem Kenner der Szene inzwischen ein Gütesiegel für gelungene Kunstvermittlung. Ein recht subjektives Verfahren der Kunstbewertung und auch nicht von Beginn an erfolgreich - die ersten Bananen an Hauswänden brachten Baumgärtel deutlich mehr Ärger als Lob ein. Doch nach über zwanzig hartnäckigen Jahren mit der Sprühdose hat Baumgärtel mit seiner Schablone, einen Stern für Galerien geschaffen, für den Galeristen heute bei ihm Schlange stehen. Die Banane wird sorgsam mit Plexiglas vor Übersprühungen und gegen Putzteufel geschützt, Ladenschilder als Originale von der Wand gestohlen. Eine anfängliche Provokation, die dem Künstler inzwischen grosse Bekanntheit eingebracht und viele Türen geöffnet hat. Die aktuelle Ausstellung des Kölners widmet sich "Orten der Industriekultur". Es sind Arbeiten, die in der Tonalität alter Schwarz-Weiss Fotografien: grobkörnige, leicht verschwimmende Ansichten monumentaler Industriedelikte darstellen. Die gewohnte gelbe Sprühfarbe taucht - wenn überhaupt - nur blass im Hintergrund noch auf. Auf die Frage, ob er ein wenig Ferien von der omnipräsenten Banane machen wolle, erhält man von Baumgärtel die Antwort: ja – vielleicht. Er habe sich schon gelegentlich überlegt, die Banane an den Nagel zu hängen, aber sie habe ja auch ihre Vorteile und letztendlich hindere sie ihn ja nicht daran, etwas Anderes, Neues zu machen und sich auch in andere Richtungen zu entwickeln.

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Thomas Baumgärtel
Orte der Industriekultur