press release only in german

Eröffnung am 27.1.2008 um 15 Uhr Es sprechen: Dr. Stephan Mann (Begrüßung); Dr. Bettina Baumgärtel (Einführung)

Seit 1996 besprüht der Kölner Künstler Thomas Baumgärtel ihm wichtige Kunstorte, wie Galerien und Museen, mit dem mehrdeutigen Symbol der Banane. Der Ursprung dieser Aktionen findet sich in einem katholischen Rheinberger Krankenhaus, in dem Thomas Baumgärtel einen fehlenden Korpus am Kreuz durch seine Frühstücksbanane ersetzte. Die sich hieran anschließende heftige Auseinandersetzung führte den Künstler zu einer bis heute andauernden Kunstaktion. Die Spraybanane wurde dabei zu seinem ganz persönlichen Markenzeichen. Im Laufe der Zeit wandelten sich die Aktionen von subversiven, nächtlichen Kunsteingriffen zu offiziellen Sprayaktionen. Die Ausstellung spürt der Genealogie dieser Banane nach. Mit über 200 Objekten, Zeichnungen und Gemälden entfaltet sich in unseren Räumen der weitreichende Kosmos des Thomas Baumgärtel. Was zunächst mit einem sehr privates Statement begann, entwickelte sich zu einem Spiel von Aktion und Reaktion sowie zu einem Diskurs über die Bewertung von Kunst. Zum ersten mal präsentieren wir in der Ausstellung die in den letzten 20 Jahren entstandene Bildserie „Die Metamorphose der Spraybanane“, eine Bildfolge aus über 100 Einzelbildern. Hinzu kommt das Originalkreuz aus dem Jahr 1983, das erstmals wieder der öffentlich gezeigt wird. Der Faden spinnt sich schließlich bis hin zu den jüngsten gemalten Bildern, in denen Thomas Baumgärtel wieder zur Malerei zurückkehrt und völlig auf die Banane verzichtet. Der Ausstellungstitel „Bananenenzyklopädie“ verweist dabei auf einen wichtigen Aspekt des künstlerischen Werkes. Mit Hilfe der Banane gelingt es Thomas Baumgärtel seine eigene Kunstwelt zu ordnen und zu sortieren. Er selbst spannt sich mit seinem Symbol ein Netz von Orten auf. Was vielfach als objektives Wertsiegel wahrgenommen wird, ist nicht mehr und nicht weniger als ein persönliches und subjektives Statement zu einem Ort, an dem Kunst gezeigt oder gemacht wird. Die nahezu 4000 markierten Kunstorte in aller Welt sind damit auch wie ein persönliches Tagebuch zu lesen.

only in german

Thomas Baumgärtel
Bananenenzyklopädie