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…ein mysteriöser Kunstrebell, der Robin Hood des Zeitgeistes, der die elitären und kommerzialisierten Strukturen der internationalen Kunstszene bloßlegt." Sabine Reeh, BR Bayerisches Fernsehen

Thomas Baumgärtel ist mittlerweile ein bekannter Name in der internationalen Kunstszene. Der 1960 in Rheinberg am Niederrhein geborene Künstler hat vor genau 20 Jahren jenes Elementarzeichen gefunden, mit dem er bis in die Gegenwart hinein seine Bilderwelten schafft "Jahrelang war er einfach der "Bananensprayer" und nur Insider wussten, wer sich letztendlich dahinter verbarg. Vor Jahren wäre es gefährlich gewesen, die Identität preiszugeben, denn angesichts seiner weltweiten Sprayertätigkeiten hätte er sich vor Prozessen nicht retten können. Dennoch füllen die Verfahren, die man ihm anhängte, mehrere Aktenordner." (Reinhold Misselbeck, Museum Ludwig Köln, 1996) Nachdem er sich zunächst drei Jahre insbesondere auf die" Kultivierung" (Baumgärtel) von Bananenschalen konzentriert hatte, begann er 1986 , eine Banane neben die Eingänge von Orten zu sprühen, in denen Kunst gezeigt wurde. Was zunächst als Sachbeschädigung angesehen und in der Regel wieder entfernt wurde, entwickelte sich in der Folge zu einem von Galeristen und Museumsleuten akzeptierten und begehrten Signet und Qualitätssiegel. Mittlerweile ist jede Kunststätte, vom Museum Ludwig in Köln bis zum Guggenheim Museum in New York , von den großen Galerien in fast allen Metropolen der Welt bis zu entlegenen Kunstorten stolz, diese "Banalität" ( Siegmund Kleinl, 2002) verliehen bekommen zu haben , und so mancher Kunstver-mittler ist mittlerweile besorgt, wenn dieses Markenzeichen für seriöse Kunst und das in Verbindung damit überreichte Echtheitszertifikat nicht bald an seinem Hause und in seinen Akten zu finden ist. Mit seiner Banane knüpft Baumgärtel entwicklungsgeschichtlich bei Andy Warhol an. Geschaffen für das Cover einer Langspielplatte von "Velvet underground" (1966) hatte Warhol der Banane zu künstlerischen Weihen verholfen, indem er eine Verbindung herstellte, die der Ratio spottet. Danach verschwand sie nahezu unbeachtet wieder, um dann 1986 von Thomas Baumgärtel wieder entdeckt zu werden !

Baumgärtel hat damit nicht nur ein künstlerisches Element wieder aufleben lassen, sondern diesem in einem anderen Kontext eine eigene Bedeutung gegeben. Element, Idee und Aktion mit dem weltweit bekannten Bananen-Signet sind nicht nur Wegweiser zu allen "ausgezeichneten" Kunst-Orten, sondern auch eine weltweite Vernetzung . Dass solche Auszeichnungen nicht unbedingt für die Ewigkeit sind, zeigen neuere Aktionen des Künstlers, der nach kritischer Auseinandersetzung gegenüber einer Institution Bananen auch wieder "aberkennt", indem er sie mit einem roten Farbkreuz geradezu sprengt.

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Galerie Fox ist diese Ausstellung zugleich eine sinnträchtige Hommage an dieses die Kunst auszeichnende und vernetzende Symbol sowie an die positive Idee- und Unruhestiftung des Künstlers. Dafür wurden exclusiv Arbeiten ausgewählt, in denen einige der besten Kunstorte zum Bildgegenstand selbst wurden. Und dass die Banane nicht nur auf Mauern oder Fenstern, sondern auch auf Tragetaschen berühmter Kunstorte, w.z.B dem Guggenheim, New York und dem Museum of Modern Art , New York, zu finden ist, zeigen die erstmals in dieser Ausstellung präsentierten Unikate. Ricarda Fox

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Thomas Baumgärtel - Im Zeichen der Banane
Im Zeichen der Banane - Orte und Verortungen von Kunst
10 Jahre Galerie Fox mit einer exclusiven Hommage