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Thomas Schönauer. Footprints und Cultivator
18.11.2018 - 08.12.2018
Eröffnung: Sonntag, den 18. November 2018, 16 - 18 Uhr (der Künstler ist anwesend)

Thomas Schönauer ist ein Düsseldorfer Künstler, der durch seine großen Skulpturenprojekte und die einzigartige, epoxidharzbasierte Malerei seiner CT-Universe-Reihe internationale Anerkennung gefunden hat. Er verwendet weder Pinsel noch Leinwand, sondern erzeugt komplexe, abstrakte, ins mikroskopisch gehende Formen und Strukturen nur durch das Ineinandergießen von eingefärbten Epoxidharzen.
Mit seiner neuen Werkreihe Footprints bringt Thomas Schönauer nun ein Stück Atelier an die Wand. Die Footprints entstehen während der Arbeit an einem oder mehreren CT-Universes. Die Bildträger, zum ersten Mal saugfähiger Karton statt Edelstahlplatte, werden auf dem Boden ausgelegt und so zu einem Teil des Raumes, in dem sich der Künstler bewegt, seine Farbe appliziert, seine Spuren und die Spurens des Malens hinterläßt. Diese Spuren, die für gewöhnlich das Atelier nicht verlassen und auf den ersten Blick nur Nebenprodukt der eigentlichen Malerei sind, erzeugen eine neue, eigenständige Arbeit. Sie verweisen, oft in mehreren Schichten und versehen mit den Arbeitsspuren des Künstlers, wie zum Beispiel seinen Schuhabdrücken, noch stärker auf den Prozess des Malens, die Dynamik des künstlerischen Handelns und das Chaos, das im Werden des Werkes zeitweise entsteht. Schönauer setzt durch das neue Material und die unorthodoxe, konzeptuelle Herangehensweise einen energischen Kontrapunkt zu seinen Paintings. Er verlässt das sichere Terrain seiner gewohnten Bildgenese und führt den Betrachter in einem Blick hinter die Kulissen näher an die Faszination des Entstehungsprozesses seiner Werke. Gleichzeitig setzt er seine theoretisch motivierte Auseinandersetzung mit der Malerei als solches in noch unmittelbarerer und kompromissloserer Weise fort.

Neben Footprints präsentiert die Galerie die aktuelle Skulpturenreihe Cultivator. In dieser reduziert Schönauer sein bisheriges Formenrepertoire auf ein einziges Element: die Linse, Schnittmenge zweier Kreise, die er in verschiedenen Winkeln zueinander an unterschiedlichen Punkten ihrer Oberflächen direkt verbindet. Aus dieser Vereinfachung der Konzeption entsteht eine ungeahnte Vervielfachung und zugleich Verdichtung der Komplexität der Skulpturen. Im Zusammenspiel mit dem Umraum der Skulptur, der für Schönauer mindestens genauso wichtig ist, wie das Objekt selbst, entwickeln sich die einander wechselseitig verdeckenden und freigebenden, je nach Position des Betrachters unterschiedlichste Silhouetten formenden Linsen zu Manipulatoren des Raumes, indem sie ihre Dynamik von Licht, Schatten, Reflexion und Spiegelung auf ihn übertragen.