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Thomas Woll. ORBIT

4. November 2016 bis 13. Januar 2017

Eröffnung am Freitag, den 4. November 2016, 18 - 21 Uhr

Zur Eröffnung am Freitag, den 4. November 2016, 18 -21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Infotext ORBIT

»ORBIT«, so lautet der Titel von Thomas Wolls dritter Ausstellung in der TZR Galerie Kai Brückner. Die Beobachtungen des Künstlers ziehen weite Kreise. Das ‚Große Ganze‘ wird abgeschritten und seine Werke beschreiben eine fiktive Umlaufbahn. Sie sind wie Kristallisationen der Gedanken zu verstehen, die ihm auf dieser Strecke entgegenkommen.

Wolls Aufmerksamkeit richtet sich auf die rapide Veränderung unserer lebenspraktischen Vereinnahmung der Welt mit den Mitteln einer hochtechnisierten Gesellschaft. Gegenwart findet zunehmend medial vermittelt statt, Vergangenheit wird in digitalen Speichern abgelegt. Dort verfällt sie, bis sie nicht mehr lesbar ist. Die Chance, sich auf Vergangenes zu beziehen, sich leibhaftig zu erinnern, geht verloren.

In der Folge gibt es nur noch eine Richtung auf dem Zeitstrahl: die Zukunft.

Die raumbezogenen Ausstellungen von Thomas Woll umfangen uns, so auch in ORBIT, mit einer Umdeutung sicher geglaubter architektonischer Ordnungen. Der Boden der Galerie ist hier und da in die Senkrechte geklappt. Neue Wandstrukturen scheinen den Grundriss der Fläche nach außen zu erweitern. Willkürlich wuchert eine fremdartige Architektur in den Raum des White Cubes. Unmittelbar beginnt der Versuch der Orientierung. Das Sichtbare verweist auf Unsichtbares, Unbekanntes. Details lassen sich in individuelle Erinnerungen einpassen: ‚schon mal gesehen, aber wo?‘ Das meiste ist unbekannt. Vieles aus Relikten unserer Technik zusammengefügt, Recycling – Zukunft.

Zukunft steckt in den Objekten von Thomas Woll. Schwer zu fixieren, aber durch Ausschluss von Gegenwart zu vermuten. Einmal mehr deutet der Künstler auf eine Welt, die uns unbekannt ist. Es ist eine Welt, ohne Frage, aber sie findet außerhalb der unseren statt. Nur hier und da, nur in den Werken und Installationen des Künstlers, scheinen sich die beiden Wirklichkeiten zu durchdringen. Wir erahnen einen Gegenentwurf, zwar aus Beton und Metall und Neon, aber trotzdem erwacht die Sehnsucht!

Weitere Informationen zu Thomas Woll:
http://www.tzrgalerie.de/woll.html

Thomas Woll wird zur Eröffnung am Freitag, 4. November 2016 anwesend sein.