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Eröffnung: Samstag, 2. Mai 2009, 19Uhr

Vom 3. Mai bis zum 14. Juni 2009 zeigt der Kunstverein Aichach im Kreuzgratgewölbe eine von Dr. Eva Wattolik kuratierte Ausstellung, die speziell für den Ort angefertigte Arbeiten der international auftretenden, deutschen Künstlerinnen Angela Stauber (geb. 1977), Mira Thomsen (geb. 1980) und Sinta Werner (geb. 1977) zeigt. Die Werke aller drei verbinden Themen wie das Durchdringen oder Sperren von Raum, perspektivisches Sehen und Bewegung, sowie Realitätsnachahmung und Täuschung. Dabei arbeiten sie mit unterschiedlichen medialen Ausdrucksformen, nämlich mit räumlich-architektonischer Installation, Malerei und Plastik.

Die DAAD und Fullbright-Stipendiatin Sinta Werner schloss Ihre Ausbildung 2007 am Goldsmith College, London, und 2004 an der Universität der Bildenden Künste Berlin ab. Seit 2005 ist sie in Londoner und Berliner Ausstellungen vertreten. Werner fertigt kulissenhafte Einbauten aus bemalten Holzfaserplatten und Pappe, die den bestehenden Raumeindruck massiv verändern. So erscheint dem Betrachter von einem bestimmten Standpunkt aus ein imaginärer Spiegel, der den Raum hinter ihm abbildet. Er wird jedoch bald durch das Fehlen des eigenen Abbildes irritiert. Oder der altbekannte Ort wirkt in seinen Dimensionen unerklärlich verzerrt, viel zu lang oder merkwürdig kurz. Geschickt erschüttert Sinta Werner die räumliche Wahrnehmung des Betrachters und setzt dabei Mittel ein, die aus der zentralperspektivischen Malerei stammen.

Die Malerin Angela Stauber beendete ihr Studium 2005 als Meisterschülerin bei Sean Scully an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Ihre beiden letzten Stipendien führten sie zu Arbeitsaufenthalten nach Rumänien und London. Wo immer sich ihr Atelier jedoch befindet, konsequent stellt der jeweilige Innenraum das Motiv ihrer Bilder. Sie malt Durchblicke durch Fenster und in Spiegel, Malspuren anWand und Boden, Heizkörper und einfaches Essgeschirr. Angela Staubers Blick bohrt sich in alle Oberflächen und will sie im Innersten durchdringen. Ihr gestischer Pinselauftrag und die leicht wandernde Perspektive lösen diese Oberflächen jedoch zur gleichen Zeit auf, sie verunklären eine eindeutige räumliche Bestimmung und werden zu freier Malerei.

Mira Thomsen schloss ihr Studium 2007 als Meisterschülerin des international renommierten Bildhauers Tony Cragg an der Universität der Künste Berlin ab und wurde mit dem Meisterschülerpreis ausgezeichnet. Auf Edelstahlaufsätzen fertigt sie große Schneekugeln, deren durchsichtige, mit Wasser gefüllte Glasgewölbe bizarre Gebirge einschließen. Eine hydraulische Vorrichtung saugt in regelmäßigen Zeitabständen dasWasser an, um es dann wieder auszustoßen und das Innere der Kugel in einen Schneesturm zu hüllen. Auch in ihren räumlichen Installationen arbeitet die Künstlerin mit Elementen natürlicher Landschaft. So inszeniert sie mit Hilfe einer ausgefeilten Lichtregie scheinbar wilde, in den Ausstellungsraum verpflanzte Landschaften und wendet dabei irritierende Maßstabssprünge an. Auch hier bieten sich Mira Thomsens geheimnisvolle Welten dem Betrachter dar und entziehen sich ihm zugleich. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Tiefer Raum und Fremde Welt
Künstler: Angela Stauber, Mira Thomsen, Sinta Werner

Kurator: Dr. Eva Wattolik