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Die 1945 in New York geborene Fotografin Tina Barney widmet sich seit mehr als 30 Jahren ganz explizit dem Bild der guten Gesellschaft . Bilder aus traditionellen Familienzusammenhängen, Einblicke in gesellschaftliche Rollenspiele und das Idyll eines bourgeoisen Lebensstils sind für sie von besonderem Interesse. Generationen treffen in einem einzigen Foto, im beziehungsreichen Ambiente der häuslichen Atmosphäre aufeinander.

Die großformatigen Fotografien lassen trotz der brillanten Farbigkeit und der nach kunsthistorischen Kriterien angelegten Komposition oftmals subtile Labilitäten im interfamiliären Beziehungsgeflecht ahnen. Die Idee von Tina Barneys Bildrecherche in den Ländern des alten Kontinents ist nicht eine nach Ländern und ihren eventuellen Eigentümlichkeiten organisierte; ihre Idee trachtet vielmehr danach, ein treffendes und aussagekräftiges Bildervokabular von gesellschaftlichen Traditionen und ihren Adaptionen an das Heute anzulegen. Die Protagonisten ihrer Bildnisse agieren zwischen gestellter Inszenierung und effektvoller Repräsentanz. Sie stehen für eine Society, die sich selbstsicher gibt und dennoch gezwungen ist, über ihre Werte und ihr Image neu nachzudenken. Tina Barney enthüllt die Attitüden ihrer Hauptdarsteller als theater of manners und verlangt vom Betrachter ein feines Sensorium für die Details und für die verborgenen Konnotationen in ihren Bildern. Die Ausstellung wurde durch die Barbican Art Gallery London organisiert.

Kuratorin: Dr. Margit Zuckriegl

Ausstellungseröffnung: Donnerstag 20. Juli 06, 19: 00 Uhr

Pressetext

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Tina Barney. the europeans
Kuratorin: Margit Zuckriegl
RUPERTINUM