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Die Faszination der Illusionsmaschine Kino bekommt durch den Schlingensief-Schüler und diesjährigen Preisträger des Horst-Janssen-Grafik-Preises der Claus Hüppe-Stiftung Tobias Dostal eine beispiellose Note. Das Medium Film bietet durch mechanische und analoge Techniken eine innovative Möglichkeit das Publikum zu verzaubern. Tobias Dostal wird nicht ohne Grund auch als Zauberkünstler bezeichnet. Seine Arbeiten nehmen Bezug auf die frühen Jahre des Kinos, unter anderem auch auf das „Expanded Cinema“ der 1960er und 1970er Jahre. Überraschende Effekte, unvorhergesehene Ereignisse und Tricks dienen dazu, den Betrachter zu faszinieren und in eine phantasievolle Sphäre zu entführen. An der Schnittstelle von Spiel, Illusion und Kommunikation mit dem Publikum knüpft Tobias Dostal mit seinen Projektionen an. Daumenkino, Filmprojektoren und Stop-Motion dienen dazu, den Ausstellungsraum in ein filmisches Kabinett zu transformieren. Dostals Filmapparaturen erzeugen eine scheinbar wirkliche Bildhaftigkeit, die hinter den digitalen Technologien zum Vorschein kommt. Die Apparaturen werden durch verschiedene Materialien und Konstruktionen erweitert, so dass Mechanik und Optik der Illusionsmaschinen begreifbar werden. Der Ursprung der Bilder verlässt den Moment des Verborgenen und scheint dem Betrachter in greifbarer Nähe. Text: Asmâa Senouci-Meflah

Tobias Dostal, 1982 in Bad Hersfeld geboren, studierte an der HBK Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. 2007 war er Assistent für Bühnenbild und Kamera bei der Wagner Inszenierung „Der Fliegende Holländer“von Christoph Schlingensief.

2012 war er Meisterschüler bei Thomas Virnich und erhielt im Jahre 2013 ein New York-Stipendium der Niedersächsischen Sparkassenversicherung und des Landes Niedersachsen. Seine Arbeiten wurden bereits in Einzelausstellungen im Kunstverein Buchholz/Nordheide, im Kunstraum 53 in Hildesheim sowie in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund (Berlin) präsentiert.

2017 ist Tobias Dostal Preisträger des 6. Horst-Janssen-Grafikerpreises der Oldenburger Claus Hüppe-Stiftung. Auf einzigartige Weise versteht es Tobias Dostal Zeichnung, Film und Installation in seiner Kunst zu verbinden begründete die Stiftung die Preisvergabe des renommierten Preises an Tobias Dostal. Der Künstlerlebt und arbeitet in Berlin.