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04.05.2023 – 09.06.2023

TOBIAS HANTMANN
L’AIR DU PHARE

Bernd Kugler freut sich über die achte Ausstellung von Tobias Hantmann in der Galerie. Zu sehen ist eine konzentrierte Auswahl von Gemälden, die das Genre der Landschaftsmalerei neu aufgreifen.

Hantmann’s künstlerischer Ansatz lässt sich als Auseinandersetzung mit der Gültigkeit des gemalten Bildes interpretieren.
Seit der Zertrümmerung der Bildmotive in Impressionismus und Kubismus ist viel Zeit vergangen. Die Landschaft war zurückhaltender Hintergrund, Stimmungsträger, Bildraum als Bühne und Komplize der Gegenstandslosigkeit.

In dieser Ausstellung aktualisiert Hantmann sein früheres „staying with the pictures“ in dem Sinn, dass in Pictures das ausgedünnte Bild angesprochen ist, das Abziehbild oder das, was nach dem Abzug übrig bleibt.
Es sind die Ambitionen klassischer Landschaftsmalerei, die für die neuen Bilder Hantmann‘s zu einem Archiv von „Relikten“ wurden und die nun als geisterhafte Spuren ihrer ursprünglichen Formulierungen erkennbar sind.

Landschaften werden meist aus der Ferne dargestellt. Dafür erwarten wir etwas, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, eine bestimmte Erzählung oder Atmosphäre. Nichts davon finden wir in Hantmann‘s neuen Bildern. Auch die angedeutete Form einer Festung gibt keinen Aufschluss.

Aber was bekommen wir stattdessen?
Hier gelingt Hantmann das, wofür oft Rhetorik oder aufwändige Technik ins Feld geführt werden muss: Bilder, die sich im eigenen Verschwinden behaupten können, indem sie uns Gegenwart mitteilen, ohne diese motivisch darzustellen.

Vielmehr liegt es im Pinsel, in der Farbe, im charakteristischen Duktus, tatsächlich in Hantmann‘s Malerei selbst, die es schafft, ihre Setzung mit einer sofortigen Zurücknahme zu verbinden und das Bild in einem unhaltbaren Zustand anzunehmen.