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06.11.2020 - 29.11.2020

Tod

In dieser Ausstellung wird eine Auswahl von Einzelwerken gezeigt, die sich mit dem Thema Tod in seinen verschiedenen Formen auseinandersetzen.

Mitwirkende:
Marion Angulanza, Michael Augustinski, Sandra Becker, Gerda Berger, Ute Deutz, Ute Faber, Ulrich Heemann, Sibylle Hoessler, Susanne Knaack, Ina Lindemann, NÄNZI, Larissa Nod, Gerd Pilz, Jens Reulecke, Franziska Rutishauser, Marianne Stoll, Andrea Sunder-Plassmann, Catrin Wechler, Rolf-Jürgen Windorf, H. H. Zwanzig

Der Tod ist ein unausweichlicher Teil des Lebens. Mit dem Leben kommt früher oder später der Tod, ein Zustand, der uns ein Leben lang begleitet und einen großen Teil unseres Bewusstseins ausmacht. Der Akt des Sterbens selbst ist der ultimative Akt des Kontrollverlusts. Die Phantasien, Ängste und die eisige Kälte, die er hervorruft, haben die verschiedenen Denk- und Glaubensrichtungen auf der ganzen Welt beschäftigt.

Über den Tod selbst hinaus ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod ebenso allgegenwärtig, oft verbunden mit Vorstellungen von Bestrafung oder Belohnung. In vielen Kulturen geht man davon aus, dass die Toten die Lebenden in der einen oder anderen Form begleiten. Mythen, Geistergeschichten und Filme sind voll von surrealen Vorstellungen über den Tod, nicht zuletzt, weil ein vollständiger biologischer Zerfall des Körpers in krassem Gegensatz zu dem starken Glauben an eine ewig lebende geistige Seele zu stehen scheint. Schon der alte Grieche Seneca erklärte Tod und Verfall als Teil eines Naturgesetzes und nicht als etwas Fatales oder Endgültiges.

Der menschliche Umgang mit dem und um den Tod herum ist daher weit gefasst und kultiviert vor allem psychologische Faktoren des Verlustes und des Überlebens. Furchtlosigkeit, Entschlossenheit und Mut im Hinblick auf die Überwindung einer potenziell gefährlichen Situation motivieren die einen, während die Angst die anderen lähmt.

Während der Schwarzen Pest wurde der Tod von Aberglauben und Schuldzuweisungen begleitet, die oft zu weiteren Morden führten. Er war schon immer ein Zustand, der sich unserer Kontrolle entzieht und oft sogar den Umgang miteinander verschlimmert. In jüngerer Zeit haben wir sogar Wege gefunden, systematisch zu töten, um unseren Lebensstandard zu erhalten. Unsere neueste Herausforderung ist die Tatsache, dass wir als Spezies den Tod in weite Teile der Umwelt und der natürlichen Welt bringen.