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15. September 2021 – 23. Januar 2022
Eröffnung: Mittwoch, 15. September 2021, 12–22 Uhr

Tomas Schmit. Stücke, Aktionen, Dokumente 1962–1970
Mit Neuinterpretationen und Aufführungen von
Peter Brötzmann, Nina Canell, Harun Farocki, Mediengruppe Bitnik, Hajnal Németh, Alexandra Pirici, Gerhard Rühm u. a.

Kuratorinnen: Marius Babias, Krisztina Hunya

Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) gibt Einblick in das Frühwerk des Künstlers, Autors und Zeichners Tomas Schmit. Mit seiner radikalen Infragestellung der bürgerlichen Kunst und seinen Ansätzen zu einer neuen, Kunst und Leben verschränkenden Ästhetik hat Schmit die Fluxus-Bewegung der frühen 1960er Jahre wesentlich mitgeprägt. Obwohl er als einer ihrer Pioniere gilt, wurde Schmits frühen Arbeiten bisher kaum Beachtung geschenkt. Diese Lücke möchte das Ausstellungsprojekt im n.b.k. schließen. Präsentiert werden die bisher noch nie vollständig gezeigten Stücke des Künstlers, die die Frühphase seines Werkes bestimmten. Die zahlreichen Original-Partituren werden erstmalig ausgestellt und von Performerinnen interpretiert und aufgeführt. Um den genreüberschreitenden Charakter seiner Kunst auch über den Ausstellungskontext hinaus zu reflektieren, werden in enger Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Weggefährtinnen Formate entwickelt, die die Besucherinnen dazu einladen, Aktionen innerhalb und außerhalb der Ausstellung zu realisieren. Gezeigt werden Interpretationen und Aufführungen von Peter Brötzmann, Nina Canell, Harun Farocki, Mediengruppe Bitnik, Hajnal Németh, Alexandra Pirici, Gerhard Rühm u. a., die in Auseinandersetzung mit Schmits Fluxusstücken entstanden sind. Ein zentrales Thema der Fluxus-Bewegung soll so wiederbelebt werden: das Hineinwirken künstlerischer Aktivitäten in das Alltagsleben. Die von der Fluxus-Bewegung formulierten Thesen zu der Verbindung von Kunst und Leben brachten vielfältige interdisziplinäre Ansätze hervor, die zahlreichen heute etablierten künstlerischen Ausdrucksformen den Weg bereiteten, allen voran performativen und kollektiven Praktiken.

Ein Projekt des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) und des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst, dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin und dem tomas schmit archiv, Berlin