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Wir freuen uns sehr, Tomasz Kowalski mit einer Präsentation im Projektraum unserer neuen Galerie dem Publikum vorzustellen. Kowalski, 1984 in Szczebrzeszyn in Polen geboren, studiert seit 2003 an der Akademie der Künste in Krakau.

Kowalskis Malerei zeigt Bilderwelten, die mit dem ikonographischen Repertoire der Kunstgeschichte irritierende Narrationen erzeugen. Pieter Bruegels Eisläufer, Oskar Schlemmers Bauhaustänzer, der Blumenstrauß der flämischen Meister oder Bäume von Paul Klee sind Motive, die Kowalski zu neuen, surrealen Ordnungen zusammenstellt. Anleihen bei den Naiven und bei niederländischen Trompe-l’œil Werken des 17. Jahrhunderts legen technische Referenzen aus, während Kowalskis Bild-Im-Bild-Doppelungen und das Selbstzitat die sampelnde Ikonographie des Künstlers verdichten. Das Zitat aus der Geschichte funktioniert dabei als ein Einstiegsmoment in das Bild, als ein Hinweis auf das Vergehen der Zeit, auf die zirkulären Kreisläufe von Leben und Tod und damit auf das Entstehen und Vergehen der Ikonen und Bilder.

Tiefdunkles Schwarz oder Spinnweben, welche die Motive überziehen und verdecken oder Zeichnungen auf altem Papier eröffnen einen Privatkosmos, welche die auffällig plane, flüchtige Malerei um die tiefe Dimension der Zeit erweitert. Die Bilder führen in surreale Landschaften und Interieurs, entworfen aus Elementen vergangener Ikonographien. „Ohne Titel“ nennt Kowalski seine Arbeiten und macht damit beharrlich Gebrauch vom Aussage¬verweigerungsrecht der Malerei.

Es gibt einen Moment in Kowalski Malerei, in welchem die Surrealität seiner Bilder in unsere Welt überschlägt: in der Malerei weben bizarre Maschinen an den Leinwänden, Leitern mutieren zu Spinnennetzen, an Stricken montierte Bilder werden zu Bühnen. Diese Maschinen existieren als reale Skulpturen, als merkwürdige Funktionsgefüge aus Rollen, Seilen, Winden und Gestellen, die entfernt an die Apparaturen von Duchamp erinnern.

In dieser ersten Präsentation wird Kowalski Malerei, eine Serie von Miniaturen auf Papier und zwei Skulpturen zeigen. Eine erste Einzelausstellung ist für 2009 geplant.

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Tomasz Kowalski