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Natürlich ist die Behauptung, alle Kunst sei rund, eine Übertreibung. Im Gegenteil: Wer nicht auf der Suche nach runden Bildwerken ist, dem fällt vielleicht gar nicht auf, dass dieses Format viel häufiger vorkommt, als man vermutet.

Die Ausstellung in der städtischen Galerie zeigt Tondi zeitgenössischer Künstler. Vier davon leben in der Metropolregion, darunter die Fürtherin Ursula Kreutz. Die vier anderen Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland. Man begegnet Namen, die bereits aus anderen Ausstellungen der kunst galerie fürth bekannt sind wie dem von Christian Faul (2011 bei „Sterne der Heimat“), Tobias Lehner (2010 bei „viermaleins“) oder Christine Nikol (2007 bei „short stories“). Aber auch solchen, die das erste Mal in Fürth vorgestellt werden (Uwe Esser aus Krefeld, Maria Maier aus Regensburg, Reinhard Wöllmer auf Nürnberg oder die ebenfalls in Nürnberg lebende Chinesin Meng Yang). Ein Tondo ist ein rundes Bildwerk. Keine Rolle spielt bei dem Begriff, ob es sich um ein flaches Gemälde handelt oder etwas Erhabenes, also etwa ein Relief, eine halbplastische Form. Die große Zeit der ungewöhnlichen Bildform lag zwischen 1550 und 1600. Vor allem in Florenz malte man in diesem Format bevorzugt Mariendarstellungen. Das ist lange her, und die Kunst hat seit über 200 Jahren keine kultische Funktion mehr. Umso erstaunlicher ist es, dass immer wieder kreisrunde Bildwerke in der Gegenwartskunst auftauchen. Denn die Richtungslosigkeit eines Kreises kann rasch umschlagen in Langeweile. Höchstens für geometrisch-abstrakte Gestaltungen scheint sich solch ein durch und durch regelmäßiges Format anzubieten. Doch dieses Vorurteil will die Ausstellung gerne mit ganz frischen Beispielen entkräften.

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TONDO
Die Kunst ist rund
Kurator: Hans-Peter Miksch

Künstler: Uwe Esser, Christian Faul, Ursula Kreutz, Tobias Lehner, Maria Maier, Christine Nikol, Reinhard Wöllmer, Meng Yang.