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In ihrer ersten umfassenden Soloausstellung des Berliner Künstlers Torsten Holtz (1973 in Spandau geboren) präsentiert DIE GALERIE das Werk des aufstrebenden jungen Malers erstmals in seiner ganzen Bandbreite mit rund 30 Gemälden aus den Jahren 2004 bis 2011. In DIE GALERIE‘s Räumlichkeiten im Frankfurter Westend lässt sich damit für den Betrachter die künstlerische Entwicklung des Meisterschülers Volker Stelzmanns ebenso erfahren wie eine erstmalige intensive Begegnung mit Torsten Holtz‘ individuell gewachsener Bildwelt.

Denn nur auf den ersten Blick wirken seine figürlichen Darstellungen schnell (be-)greifbar, im Weiteren irritieren sie eher, geben Rätsel auf. Seine zeitgenössisch gekleideten Gestalten schauen, warten, schweigen in stiller Isolation, jeder für sich, sei er allein oder unter anderen, und strahlen dabei eine eigentümliche, distanzierte Emotionslosigkeit aus. Sie erzählen nichts, keine Geschichte, keine Andeutung aus ihrem Leben, sie sind offen für Interpretationen und dennoch verschlossen. An der Stilisierung der Figuren, ihren reduzierten Bewegungen, ihrem nach innen gerichteten Blick scheitert der Versuch, die Beziehung der Menschen in einen Zusammenhang zu bringen oder ihre Gesten zu deuten.

Das halbe Leben besteht aus Warten, erklärt der Maler und versteht dieses – von zwei bedeutenden Literaten des 20. Jahrhunderts, Charles Bukowski, Samuel Beckett, sowie für ihn noch einmal herausragend von Daniil Charms – vielfach beschriebene Moment des existentiellen Leerlaufs des Menschen als zentralen Gegenstand seiner Malerei. Hier vermischen sich reale Wirklichkeit und Holtz‘ phantastische Imaginationen zu Darstellungen, die zwar Rückbezüge zum Magischen Realismus, sowie – gefiltert durch die Lehre Stelzmanns – zur Renaissance und der Neuen Sachlichkeit herstellen, jedoch vollkommen in das Hier und Jetzt des 21. Jahrhunderts übersetzt sind.