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Die Thomas Rehbein Galerie freut sich, erstmalig Werke des international renommierten Künstlers Olav Christopher Jenssen zu präsentieren. 1954 im norwegischen Sortland geboren, ist Jenssen einer der vorrangigsten skandinavischen Künstler seiner Generation. Sein Oeuvre umfasst Zeichnungen, Aquarelle, grafische Werke, Buchillustrationen und Bücher. Seine Vorgehensweise ist bestimmt durch die Erforschung und Aneignung neuer Methoden und Techniken, wodurch seine Werke sowohl eine Beständigkeit als auch Vielfalt aufweisen und eine reichhaltige Bildsprache entwickelt haben.

Schon mit der ersten Setzung, ob mit dem Pinsel oder dem Zeichenstift, gilt es, über die sinnliche Stimulation eine schöpferische Dynamik in Gang zu setzen, die nach dem Prinzip von Reiz und Reaktion funktioniert und eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt, bestimmt einzig durch die Anwesenheit des Künstlers und seine Bereitschaft, für gewisse kreative Impulse empfänglich zu sein, diese zu „registrieren“. Wie bei einer Reise stellen sich im malerischen Prozess unvorhersehbare Entdeckungen ein, die Jenssen aufmerksam verfolgt. Geleitet von seinem sensiblen Gespür für unmittelbare Gegebenheiten, gesteht er den Unwägbarkeiten und Überraschungen, die mitunter einen Kurswechsel erforderlich machen, eine schöpferische Eigenmacht zu.

Die künstlerische Sprache von Olav Christopher Jenssen ist nahezu unerschöpflich und universell. Seine Methode folgt keiner Einschränkung und entzieht sich der kategorialen Festlegung. Vielmehr öffnet Jenssen, dessen künstlerische Anfänge in der Buch und Illustrationskunst liegen, den Bildraum für die Spontaneität malerischer Intervention und Improvisation. Losgelöst von einem bestimmbaren Vorbild, treten koloristische Effekte und freie Formen in den Vordergrund und interagieren spannungsvoll. Er arbeitet an mehreren Gemälden gleichzeitig, um den aufgespürten kreativen Fluss nicht in ein einziges Bild zu geben und sich damit zu verausgaben, sondern zu verteilen, hier und da eine Spur, einen Strich zu hinterlassen.

Wie flüchtige Notationen oder Skizzen tragen derartige Äußerungen immer auch die Eigenschaft des Unvollendeten oder die Möglichkeit der Fortsetzung in sich und ergeben einen „Raum für Öffnungen oder Möglichkeiten“. Ohne Kontrolle über das Werk auszuüben und die Meisterschaft in der Vollendung anzustreben, ist Jenssen einzig seiner unverhohlenen Experimentierfreude verpflichtet. Jenssens Kompositionen verbleiben ohne konkretes Ergebnis und entbehren einer klaren Referenz: Es sind Andeutungen, im Ungewissen angesiedelt.

Olav Christopher Jenssen lebt und arbeitet in Berlin und Lya, Schweden. Seit 2007 hält er eine Professur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig inne. Seine Werke befinden sich in zahlreichen bekannten öffentlichen Sammlungen wie dem MOMA, New York, Moderna Museet, Stockholm, Centre Pompidou, Paris. Bedeutende Ausstellungen fanden u.a. am Astrup Fearnley Museum, Oslo, dem Kiasma Museum in Helsinki, sowie dem Kunstmuseum Bonn, Marta Herford und dem Saarlandmuseum in Saarbrücken statt.