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Ausstellung in der Halle, auf der Galerie und im Studio

Den Begriff des „Übermorgen“ umweht eine Ungewissheit, ein Spekulieren über das Eintreffen oder Nichteintreffen eines Ereignisses in der Zukunft. Eine Ausstellung, die nur eine begrenzte Auswahl der vielen talentierten, noch an den Akademien studierenden Künstler im Heidelberger Umkreis zeigt, erweckt den Eindruck, dass es sich vorrangig bei den Ausgewählten um Künstler handelt, von denen übermorgen die Rede sein wird. Ein solches Versprechen kann und möchte die Ausstellung natürlich nicht einlösen.

Gleichwohl haben die 19 selektierten Künstler die Teilnehmer der diesjährigen Jury, gebildet aus Dr. Nina Gülicher, Sammlungskuratorin im Wilhelm-Hack-Museum, Bernd Reiss, Kurator am MMK Frankfurt am Main und Susana Sáez, Interimsdirektorin des Heidelberger Kunstvereins, mit ihren Vorschlägen einhellig überzeugt. Insgesamt 308 Studierende hatten sich auf die zweite Ausschreibung des Kunstvereins beworben – eine überwältigende Zahl, die auch zeigt, in welch kurzer Zeit sich das Ausstellungsformat einen Namen gemacht hat. Die Künstler Lucas Fastabend und Leo Wörner nehmen die durchaus ironisch und selbstkritisch im Titel der Ausstellungsreihe mitschwingende Behauptung, Künstler von übermorgen zu vereinen, als Ausgangspunkt ihrer für Heidelberg vorgeschlagenen Arbeit. 48 Stunden vor ihrer Ankunft in Heidelberg, und somit aus der Perspektive des noch nicht eingetroffenen „Übermorgen“, begeben sie sich auf eine Reise, die sie von Frankfurt am Main über Düsseldorf, Berlin und Leipzig an den Ateliers von Katharina Grosse, John Bock und Matthias Weischer vorbeiführt. In der Halle des Kunstvereins zeigen sie die Mitbringsel dieses Roadtrips – eine 48-stündige Videodokumentation der Reise und verschlossene Transportkisten für Kunstwerke, die die drei bekannten Künstler in den wichtigsten deutschen Kunststädten den Nachwuchskünstlern übergeben haben.

Zuzanna Czebatul befasst sich mit den Mechanismen der Generierung von Bedeutung und Macht. Zweifel an Bedeutungshoheiten klingen auch in der Außeninstallation von Tobias Donat an: An der historischen Fassade des Kurpfälzischen Museums wehen zwei Flaggen, auf deren jeder Seite zwei gegensätzliche Begriffspaare prangen: Fake/Real und True/False. Rasmus Søndergaard Johannsen entzaubert und huldigt zugleich mit großartigen, eigens gebastelten Filmprojektoren dem Medium Film, einem der größten Simulatoren von Wirklichkeit. Enrico Bach spielt auf großformatigen Leinwänden mit der Illusion der Gleichzeitigkeit unmöglicher Räume.

Unter "Infomaterial" finden Sie in Kürze Informationen zum Download zu allen ausgestellten Werken. KÜNSTLER

Ausstellende Künstler sind Studierende der Hochschulen und Akademien: HfBK Städelschule Frankfurt a.M., AdBK Karlsruhe, Kunsthochschule Mainz und Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Enrico Bach | Zuzanna Czebatul | Tobias Donat | Michèle Fahl | Lucas Fastabend | Rodrigo Hernández | Rasmus Søndergaard Johannsen | Kai Mailänder | Lisa Meixner | Aki Nagasaka | Patricia Sandonis | Sarah Schoderer | Oliver Schuß | Aleschija Seibt | John Skoog | Franziska von Stenglin | Jessica Twitchell | Jonas Weichsel | Leo Wörner

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ÜBERMORGENKÜNSTLER II

Künstler: Enrico Bach, Zuzanna Czebatul, Tobias Donat, Michele Fahl, Lucas Fastabend, Rodrigo Hernandez, Rasmus Sondergaard Johannsen, Kai Mailänder, Lisa Meixner, Aki Nagasaka, Patricia Sandonis, Sarah Schoderer, Oliver Schuß, Aleschija Seibt, John Skoog, Franziska von Stenglin, Jessica Twitchell, Jonas Weichsel, Leo Wörner