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Die in meiner aktuellen Ausstellung „Piano Paintings“ offerierten Bilder sind sämtlich in Ohr auf Leinwand. Ursprünglich sollte die Ausstellung heißen „Dem Ulli eine reinhauen“.

Auch wenn es jetzt so klingen mag: es gibt auf all diesen zehn Bildern wieder nichts zu hören. Allen Bildern habe ich vorsichtshalber die Sprache verschlagen bzw. die Musik abgedreht, um klarzumachen, dass der vorgeschlagene Weg des erforderlichen Horchens ein anderer ist: Das Publikum soll mit dem Auge und seinem Gestimmtsein horchen, d.h. sehen. Die Passivität meiner diesmal klar gemalten und abgerundeten Bilder ist kein Zufall, sondern eine Art Schachzug, wenn man sie als die Einladung zu verstehen weiß, als die sie gemeint ist. Zum Beispiel ist das Horchen im Gegensatz zum allzeitbereiten und dadurch natürlicherweise oberflächlichen Reagenz des Hörens kein Verweis auf ein Anderes, von außen aufs Ohr Gedrücktes, sondern Hineinweisung ins Ureigene, immer schon Verursachte, und damit letzten Endes eventuell Substantielle. Die stummen Klaviere, von denen zu meiner großen persönlichen Freude eines in meiner Show zu Gast sein wird, setzen ebenfalls hier an. Als eine Art (Kunst) Skulptur dem funktionalen Alltagsstress (Sloterdijk, Polt) entbunden, vagabundieren sie durch die Poesie des Raumes (Galerie Bernd Kugler), und lassen unter Umständen auch deine eigene Welt erklingen, lieber Besucher oder liebe Besucherin.

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Ulrich Wulff
Piano Paintings