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Galerie Klosterfelde zeigt ab dem 20. Juli 2006, die erste Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Ulrike Heise (* 1974). Sie findet im Galerieraum in der Linienstraße 160 statt.

Leicht zuckt der Körper des Nachfalters. Eine deformierte Ameise taumelt orientierungslos umher. Hilflos eingeklemmt versucht sich die Krabbe aus der Umklammerung einer Muschel zu befreien. Eine Sandwespe schleppt sich am Boden entlang.

Die Künstlerin hat verendende Insekten gefilmt. Der Film zeigt in ruhigen Nahaufnahmen deren letzte Lebenszeichen, oft nur noch als minimale Bewegung erkennbar. Heise greift nicht ins Geschehen ein, sondern stellt Zufälle und z.T. auch „Unfälle" freigestellt dar. Ausgehend vom dokumentarischen Portrait, werden hier Tiere unkommentiert zur Schau gestellt. Der Betrachter wird mit einem sich alltäglich millionenfach vollziehenden Vorgang konfrontiert, welcher sich aber zumeist außerhalb seines Blickwinkels abspielt.

Trotz der neutralen Herangehensweise der Künstlerin, fallen ähnliche Bewegungsmuster in den unterschiedlichen Stadien des Todeskampfes auf. Die Untersuchung trägt voyeuristische und banale Züge. Die Suche nach Bedeutungsträgern führt aber für den Zuschauer unweigerlich über den Ausdruck in den letzten Zuckungen der Insekten. Assoziiert man diese mit Gesten, Signalen, - gefühlsähnlichen Zuständen, wirft dies Fragen nach der Ausgeprägtheit der Empathiefähigkeit des Betrachters auf. Dadurch werden Bezüge zu herkömmlichen und simplen Ansätzen der Medientheorie hergestellt, und von der Künstlerin als Arbeitsmittel eingesetzt.

Pressetext

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Ulrike Heise